Hunderte Chaoten ziehen randalierend durch Leipzig
LEIPZIG - Demolierte Bankfilialen und Autos, sieben verletzte Polizisten und eine Morddrohung: In Leipzig ist die „Wir sind alle LinX“-Demo am Samstag in pure Gewalt und Zerstörung umgeschlagen. Die Polizei sah sich nicht in der Lage, einzugreifen.
In der Spitze bis zu 5 000 Teilnehmer zählte die von der Linken-Landtagsabgeordneten Juliane Nagel (43) angemeldete Demo durch
Leipzig.
Was zunächst friedlich begann, mündete am Nachmittag in
Gewalt und Zerstörung. Zunächst griffen Vermummte mit Farbflaschen den Sitz der Polizeidirektion an. Anschließend flogen Steine in die Scheiben mehrerer Bankfilialen und geparkter Autos.
Die Polizei ließ die Randalierer stundenlang gewähren. Es seien nicht genügend Einsatzkräfte da, hieß es aus der Behörde. Obwohl bekannt war, dass Tausende zur Demo anreisen, darunter gewaltbereite Autonome aus Berlin und Ham
burg, hatte Leipzigs Polizeiführung mithilfe anderer Bundesländer gerade mal knapp 1000 Einsatzkräfte zusammenbeommen. o ging die auch nicht gegen ein Transparent mit einer unverhohlenen Morddrohung gegen ihren eigenen Extremismus-Chefermittler Dirk Münster vor. Man habe das Transparent nicht eingezogen, weil eine Eskalation gedroht hätte, erklärte Landespolizeipräsident Horst Kretzschmar (61) gestern. Erst als in Connewitz eine Barrikade brannte, griff die Polizei aktiv ein und schickte Wasserwerfer zum Löschen. -bi.