Chemnitzer Morgenpost

Prozess-Auftakt gegen die Chemnitzer „Schwarze Witwe“

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Fast zehn Jahre lang war Hayet K. (38) nach dem grausamen Tod ihres Ehemannes untergetau­cht. Seit gestern steht die „Schwarze Witwe“wegen Totschlags vor dem Chemnitzer Landgerich­t.

Am späten Abend des 28. September 2011 war Michael K. (51) in seiner Wohnung in der Senefelder Straße durch 48 Stiche und Schnitte in Kopf, Hals und Brust getötet worden. Das Verbrechen sollen

Hayet K. und ihr damaliger Geliebter Ahmed I. (51) gemeinscha­ftlich mit zwei Messern verübt haben. Als Motiv nannte Staatsanwa­lt Stephan Butzkies (52) in der Anklage die von Michael K. gewünschte Scheidung, welche die Tunesierin „aus Angst um ihre Aufenthalt­sgenehmigu­ng nicht akzeptiere­n wollte“.

Kurz nach der Tat war das Pärchen ins Ausland geflohen und wurde weltweit mit Haftbefehl gesucht. 2013 klickten in Norwegen

bei Ahmed I. die Handschell­en. Er wurde bereits wegen Totschlags zu neun Jahren Haft verurteilt und sitzt nach wie vor im Gefängnis. Am 8. Oktober wird er seine ehemalige Geliebte zum ersten Mal wiedersehe­n, denn er ist als Zeuge geladen. Die Tat hatte Ahmed I. stets abgestritt­en.

Die Tunesierin lebte unter falschem Namen und ohne festen Wohnsitz in Schweden. Als sie ihre Aufenthalt­sgenehmigu­ng verlängern lassen wollte, entdeckten die schwedisch­en Behörden ihre wahre Identität und lieferten sie im April nach Deutschlan­d aus.

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Hayet K. (38) wurde mit Hand- und Fußfesseln aus der Justizvoll­zugsanstal­t Chemnitz vorgeführt.
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der Senefelder Straße.
Der Tatort in Chemnitz in der Senefelder Straße.

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