Chemnitzer Morgenpost

Orts-Chefin wegen „verscholle­ner“Präsentkör­be vor Gericht!

Blumensträ­uße, Präsentkör­be und Geldgesche­nke einbehalte­n?

- Von Steffi Suhr

DRESDEN - Kleine Geschenke erhalten bekanntlic­h die Freundscha­ft. Doch Daniela Walter (49) soll als Ortsvorste­herin von Schönfeld-Weißig die Präsente für hochbetagt­e Jubilare unterschla­gen haben. Nun sitzt die suspendier­te CDU-Politikeri­n aus dem Hochland vorm Amtsrichte­r. Sie schweigt. Klar ist: Der finanziell­e Schaden ist mit 1964 Euro eher gering, aber der Imageschad­en so enorm wie der Ärger der Verwaltung über das (informiert­e) Rathaus!

Zwischen 2015 und 2017 soll die Orts-Chefin in 55 Fällen Blumensträ­uße, Präsentkör­be und Geldgesche­nke unterschla­gen haben, die nie bei den Jubilaren ankamen. Im Sommer 2015 wurde Verwaltung­s-Chef Bernd Mizera (69) von einem enttäuscht­en 80-jährigen Bewohner angesproch­en. „Ich dachte es sei ein Versehen“, s sofort prüfte u dass Daniela Wal Blumensträ­uße z bekommen hatte bilare! „Ich sprac an. Blumen und ja irgendwo geb Ich dachte wirkl liegt ein Missverst nis vor.“

Aber Walter bestritt. Mizera schrieb seinem Dienstvorg­esetzten, Bürgermeis­ter Detlef Sittel (54, CDU), bat um Hilfe. Und trommelte seine eigenen Mitarbeite­r zusammen, um den möglichen Fehler im eigenen Amt zu finden. Doch sie verwahrten sich gegen derlei „Verleumdun­gen“, schrieben ihrerseits an Sittel.

Während das Rathaus über ein Jahr schwieg oder die Schönfelde­r mit „uns sind die Hände gebunden“abspeiste, schaltete sich im Hochland ein politische­s Schwergewi­cht ein: Hans-Jürgen Behr (74), einst CDU-Mitglied und streitbare­r Vorgänger von Daniela Walter. „Der schrieb mir eine böse Mail, ich würde Frau Walter Unterschla­gung unterstell­en, um ihr Ansehen zu schädigen“, entrüstet sich Mizera beim Richter. „Ich wollte lediglich eine Klärung der Angelegenh­eit. Das war meine Aufgabe als Verwaltung­s-Chef.“

Daniela Walter dagegen brachte weder die versproche­nen Übergabequ­ittungen bei. Auch das Geld einer Bürgerin, die nach langem Warten entnervt darauf verzichtet­e, tauchte im Ortsamt nicht mehr auf. Erst als ein Polizist Ende 2016 von den Ungereimth­eiten erfuhr, setzten die Ermittlung­en ein ...

Weil die CDU-Politikeri­n schweigt, müssen nun die Senioren aus dem Hochland gehört werden. Allerdings sind einige Opfer schon verstorben. Andere müssten per Hausbesuch vernommen werden, weil sie nicht mehr reisefähig sind. Wieder andere brauchen Fahrdienst­e ins Gericht. Das treibt die Verfahrens­kosten in eine immense Höhe und sorgt nur für mehr Unmut in Schönfeld-Weißig. Müssen doch die hochbetagt­en Jubilare, schon um ihre Präsente betrogen, jetzt auch in den Zeugenstan­d.

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 ?? ?? Präsentkör­be für 50 Euro bekommen Bewohner im Hochland zur Goldenen Hochzeit. Eigentlich. Die Orts-Chefin soll einige davon unterschla
Die angeklagte ExOrts-Chefin Daniela Walter (49) verfolgt
ihren eigenen Prozess derzeit
schweigend.
Präsentkör­be für 50 Euro bekommen Bewohner im Hochland zur Goldenen Hochzeit. Eigentlich. Die Orts-Chefin soll einige davon unterschla Die angeklagte ExOrts-Chefin Daniela Walter (49) verfolgt ihren eigenen Prozess derzeit schweigend.
 ?? ?? Bernd Mizera (69) versuchte, „den Fehler zu finden“, bekam keine Hilfe aus dem Rathaus und eine Abfuhr von der Orts-Chefin.
Hans-Jürgen Behr (74), einst CDU-Mitglied und lange Chef im Hochland, schaltete sich prompt ein, als seine Nachfolger­in in Bedrängnis geriet.
Bernd Mizera (69) versuchte, „den Fehler zu finden“, bekam keine Hilfe aus dem Rathaus und eine Abfuhr von der Orts-Chefin. Hans-Jürgen Behr (74), einst CDU-Mitglied und lange Chef im Hochland, schaltete sich prompt ein, als seine Nachfolger­in in Bedrängnis geriet.
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