Forscher digitalisieren den Weinbau in Sachsen
MEISSEN - Der Weinbau gehört zu den ältesten Kulturgütern der Menschheit. Doch auch hier hält die Digitalisierung Einzug, soll Künstliche Intelligenz (KI) die Winzer bei der Arbeit unterstützen. Wie das funktionieren kann, ist ab heute bei den Digitalen Wein- und Obstbautagen zu erleben.
Mit leisem Surren schwebt eine Drohne über die Weinreben von Schloss Proschwitz. Gesteuert wird sie von Ingolf Römer (37), einem IT-Experten der Universität Leipzig. „Drohnen helfen den Winzern in Zukunft, ihre Arbeit effizienter zu gestalten“, sagt der Wissenschaftler. Er erklärt: „Die Drohne erfasst mit Multispektraloder Infrarotkamerasystemen Informationen über die Reben, die durch komplexe IT-Systeme verarbeitet werden.“
Welche Vorteile bringt dies dem Winzer? Durch das digitale Monitoring sei eine exaktere Bestimmung von Pflanzenzustand oder Krankheiten im Weinberg möglich und es ließen sich Dünger, Pflanzenschutzmittel und Wasser einsparen, erzählt der IT-Experte: „Die Weinbauern rufen grundlegende Informationen über die Gesundheit ihrer Pflanzen
direkt auf dem Tablet oder Smartphone ab.“Darüber hinaus könnten Drohnen Arbeiten übernehmen, die früher per Hand erledigt wurden. Etwa Sprühdrohnen, die in Handarbeitslagen die Winzer spürbar entlasten und den Eintrag von Pflanzenschutzmitteln in die Umwelt reduzieren.
Einen Einblick in ihre Arbeit geben die IT-Experten heute und morgen bei den Mitteldeutschen Digitaltagen im Wein- und Obstbau auf Schloss Proschwitz. -bi.