Wanderweg im Nationalpark nach Felssturz blockiert
SCHMILKA/HRENSKO - Wanderer aufgepasst! Im Nationalpark Böhmische Schweiz kam es zu einem schweren Felssturz auf einem Wanderweg zwischen Pohovka und Skalni kaple Kny am Berg „Koliste“(453 Meter), nur etwa zwei Kilometer Luftlinie von der sächsischen Grenze entfernt. Es drohen weitere Felsbrocken herabzufallen.
Vermutlich in der Nacht zu Freitag brachen plötzlich Sandsteinbrocken auf einer Länge von zwölf Metern und einer Höhe von zehn Metern auf den Wanderweg nieder, verschütteten diesen mit einer Geröllschicht von knapp zwei Meter Höhe. „Mehr als 200 Tonnen Gestein sind herabgefallen“, so Tomas Salov, Sprecher des
Nationalparks Böhmische Schweiz. Verschüttet wurde offenbar niemand. „Bislang wird keiner vermisst.“
Die Gefahr ist jedoch noch nicht gebannt. Am Hang sind noch jede Menge Gesteinsbrocken, die herabstürzen können. Sie müssen geborgen werden. Zudem werden Geologen den Hang prüfen. „Der Sandstein ist hier besonders weich und hat viele Risse, weil eine vulkanische Ader durch den Berg führt“, erklärt Salov. Er geht davon aus, dass der Wanderweg noch mehrere Wochen gesperrt bleibt. Die Umleitung für den verschütteten Weg führt über den in Sachsen (Hinterhermsdorf) gelegenen Treppenstein.
Auf sächsischer Seite gab es in jüngerer Zeit keine Felsstürze dieses Ausmaßes, bestätigt Hanspeter Mayr, Sprecher des Nationalparks Sächsische Schweiz. Auch werden Felskontrollen nur an Straßen auf Hinweise hin vorgenommen. Auf tschechischer Seite plant man, das Geröll nur teilweise vom Weg zu entfernen und an dieser Stelle eine Art Lehrpfad einzurichten.