Sprengstoff-Laster kippt neben Wohngebiet um
Vier Tonnen Explosives im Frachtraum!
GERSDORF - Explosive Situation in Gersdorf! In der Stollberger Straße (B 180) ist am Dienstag ein Lkw mit vier Tonnen Industriesprengstoff im Laderaum umgekippt. Die nahe gelegene Wohnsiedlung musste schleunigst evakuiert werden.
Kaum heulten die Sirenen durch das Viertel, da klopfte auch schon die Feuerwehr, erzählt Andreas Dürr (63) vom Eiscafé Waldschlösschen. Die Kameraden gingen von Haus zu Haus und setzten die Anwohner über die Gefahrenlage in Kenntnis. „Als es dann hieß ‚Sprengstoff-Gefahr‘, wurde es mir schon anders zumute“, berichtet Dürr.
Tatsächlich hätte das Ganze böse enden können. Ganze vier Tonnen explosiver Ladung hatte der Scania-Lkw
im Frachtraum, als er am Montagmorgen auf der B 180 ins Schlittern kam. Der 45-jährige Fahrer versuchte gegenzulenken - dabei drehte sich der wuchtige Transporter und kippte in den Straßengraben.
Schnell läuteten bei der Polizei die Alarmglocken: „Die Stollberger Straße zwischen Erlbacher Straße und Siedlerweg wurde gesperrt. Von 120 gemeldeten Anwohnern wurden rund 30 zu Hause angetroffen und vorbeugend in die hiesige Turnhalle evakuiert“, erklärte ein Sprecher der Polizei.
Sobald die Gersdorfer in Sicherheit gebracht waren, rückte ein Kran in die Stollberger Straße aus. Dieser hievte den Lkw wieder in aufrechte Position. Der Fahrer (45) wurde zur Beobachtung in eine Klinik gebracht. Den Sachschaden könne die Polizei noch nicht komplett erfassen, sie schätzt ihn aber auf einen mittleren fünfstelligen Betrag.
Anwohner Andreas Dürr war heilfroh, als die Gefahr wieder gebannt war. Gegen 11.30 Uhr durften die Anwohner wieder in ihre Häuser. 12.30 Uhr wurde auch die Straßensperrung wieder aufgehoben. Den Tag ließ Dürr sich durch die explosive Stimmung jedoch nicht vermiesen. Statt in der Turnhalle zu warten, nutzte er die Gelegenheit und verbrachte den Vormittag in Zwickau. gab/rp