Regen-Bilanz im Sachsenforst
GROSSSCHIRMA - Schöner könnte der Start in den Herbst für Alexander Peters (59) nicht sein! Beim Besuch der Waldklimastation Zellwald bei Großschirma schickt der Sachsenforst-Mitarbeiter dem verregneten Sommer zum Abschied symbolisch ein Dankeschön hinterher: „Dem Wald hat der Regen nach drei trockenen Jahren sichtlich gutgetan. Das sieht man schon den Kronen an, und an unseren Referenzbäumen ist das ganz konkret abzulesen.“
In der Waldklimastation schaut Peters nach der rund 50-jährigen
Fichte Nummer 96. „Ihr Stammdurchmesser wächst durchschnittlich acht bis zehn Millimeter pro Jahr. Im Dürrejahr 2018 waren es nur fünf Millimeter. 2021 gehört mit einem Zentimeter Zuwachs zu den Spitzenjahren.“
Die Erklärung dafür liefern Daten der Bodenüberwachung. „Wir messen, wie viel wurzelverfügbares Wasser es bis 80 Zentimeter Tiefe gibt. 2018 lag der Wert praktisch bei null. Dieses Jahr waren wir mit Werten zwischen 50 und 100 Prozent immer im Optimum“, freut sich der Sachsenforst-Mitarbeiter.
Der Zellwald in Mittelsachsen ist keine Ausnahme. „Vor allem in den Wäldern des sächsischen Hügellandes
und im Gebirge hat sich die Situation deutlich entspannt“, so Peters. Kein Wunder, verzeichnen 2021 doch viele Orte erstmals seit Jahren ein Niederschlags-Plus. So liegt die bisherige Regenmenge beispielsweise in Chemnitz und in Marienberg rund ein Drittel über dem langjährigen Durchschnitt. In Plauen waren es 48 Prozent, auf dem Fichtelberg sogar 56 Prozent mehr als üblich.
Auch das Grundwasser profitierte: „Die langjährige Grundwasserdürre ist tatsächlich zunächst vorbei“, bestätigt Karin Bernhardt (60), Sprecherin des Sächsischen Landesamtes für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie. Die Wer
te von 100 Grundwasserstellen im Freistaat erreichten im August erstmals wieder den langjährigen Mittelwert.