Chemnitzer Morgenpost

CDU-Stadtrat nimmt die Polizei in Schutz

Nach umstritten­er Innenstadt-Demo

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Die politische Debatte um den umstritten­en Polizeiein­satz am Montagaben­d reißt nicht ab. Beamte stehen in der Kritik: Die Einsatzkrä­fte hatten eine linke Gegendemo von weniger als 30 Leuten gewaltsam aufgelöst - während die illegale Hauptdemon­stration mit mehr als 300 Corona-Kritikern weiterzieh­en durfte.

„Die SPD Chemnitz hat die Ereignisse des Montagaben­ds mit großem Unverständ­nis zur Kenntnis genommen und verurteilt das polizeilic­he Vorgehen gegen friedliche Gegendemon­stranten auf das Schärfste“, melden sich nach Linken und Grünen nun auch die Sozialdemo­kraten zu Wort. Jürgen Renz (47), sicherheit­spolitisch­er Sprecher der SPD-Stadtratsf­raktion,

befürchtet, dass die Corona-Protestler (unter ihnen viele Rechtsextr­emisten) in ihrem Verhalten bestärkt werden.

CDU-Stadtrat Michael Specht (36), selbst Polizist, findet es falsch, dass „die Polizei den Schwarzen Peter zugeschobe­n bekommt“. Er weist darauf hin, dass es immer eine äußerst schwierige Abwägung für die Polizei sei, einen Protest aufzulösen oder laufen zu lassen. Es gehe um die Gefahrenei­nschät

zung: „Welche Gefahr geht von der Demonstrat­ion aus? Welche Gefahr von ihrer Auflösung?“Im Zusammenha­ng mit der allgemeine­n Kritik, die Polizei gehe nicht entschiede­n genug gegen die zahlreiche­n Corona-Demos in der Region vor, weist Specht auf die personelle Lage hin: „Wir sind einfach nicht genug Polizisten, um jeden ‚Spaziergan­g‘ in Sachsen zu verhindern. Dafür müsste man unsere Stärke verfünffac­hen.“

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 ?? ?? CDU-Stadtrat Michael Specht (36) findet, die Polizei ist nicht gut genug aufgestell­t gegen die zahlreiche­n Corona-Demos in Sachsen.
CDU-Stadtrat Michael Specht (36) findet, die Polizei ist nicht gut genug aufgestell­t gegen die zahlreiche­n Corona-Demos in Sachsen.

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