Friedrich jagt Björndalen-Rekord
Der „Kannibale“hat 94 Weltcup-Siege geholt
ALTENBERG - Er ist zurück in seinem Revier. Bob-Dominator Francesco Friedrich geht am Sonnabend und Sonntag im Altenberger Kohlgrund auf die Jagd nach den Weltcup-Siegen 57 und 58. Und wie einst der norwegische „Kannibale“Ole Einar Björndalen (Ex-Biathlet) ist der Pirnaer nie satt.
„Franz“ist bereits Rekord-Weltmeister im Zweier, bei den vergangenen beiden Titelkämpfen in Altenberg fuhr er die Siege sechs und sieben ein. „Um den Vierer-Rekord zu haben, brauche ich zu meinen vier noch einen Titel“, weiß der Doppelolympiasieger von 2018. Dass er diesen Winter im chinesischen Yanqing die olympischen Goldmedaillen verteidigen will, ist selbstverständlich.
Trotzdem ist der Sachse nicht satt. Gefragt nach seinen Zielen meinte er: „Ich habe vor der Saison ausgerechnet, wir müssen 9,5 Weltcup-Siege pro Winter bis zum geplanten Karriereende einfahren, um die 100 zu schaffen. 94 hat Björndalen
- mit 95 können wir den Rekord schon übernehmen“, so Friedrich.
Es klingt im ersten Moment vielleicht überheblich. Allerdings ist dies der Champion genau nicht. Der Bundespolizist braucht Ziele, um seine Sinne zu schärfen und er will einfach 100 Prozent geben. Das muss „Franz“auch. „Die Konkurrenz ist am Start deutlich näher rangekommen. Wir haben in den vergangenen Jahren gut gearbeitet. Ich denke, das ist aktuell noch unser Vorteil, aber die anderen sind auch fleißig“, weiß der Top-Pilot.
Johannes Lochner habe zudem neue Kufen. „Im Zweier sah es schon sehr vielversprechend aus, im Vierer ist es noch bissel ausbaufähig, da hat er zuletzt in Igls noch gepokert“, so Friedrich. „Justin Kripps hat auch nachgerüstet - die schlafen alle nicht, die wollen uns ärgern.“Und Bundestrainer René Spies ergänzt: „Wer glaubt, das machen wir bei Olympia mit links, der wird eines besseren belehrt.“
Doch jetzt stehen erst mal die Rennen im heimischen Altenberg auf dem Programm. Und diese werden dem Sachsen zeigen, wie gut sein Material diesen Winter wirklich läuft ...