Glücklich im Ruhestand
THALHEIM - Fragt man die Mundartsprecherin und Fernseh-Moderatorin Marianne Martin (86) nach ihrem Befinden, dann antwortet sie: „Mir geht’s den Umständen entsprechend gut.“
Dieser Tage denkt Marianne oft an die vergangenen Jahre zurück, als sie reichlich Text lernen musste, um an den Adventstagen vor der Kamera des MDR die Sendung „So klingt’s bei uns im Arzgebirg“aufzuzeichnen. Sie erinnert sich daran mit Freude, waren es doch erfüllte Jahre, in denen die Erzgebirgerin mit Gesprächen und Geschichten das Publikum am Heiligabend verwöhnen konnte. „Ich habe mich mit 85 Jahren vor der Kamera verabschiedet“, sagt die Künstlerin. „Es war der richtige Zeitpunkt, die Moderation an jüngere Erzgebirger weiterzureichen.“
71 Jahre stand Marianne Martin auf der Bühne, 35 Jahre im Fernsehen, davon 28 Jahre mit ihrer eigenen Sendung. „Ich hätte sicherlich noch ein paar Jahre weitermachen können“, meint sie, „aber ich bin gesundheitlich angeschlagen, da habe ich von mir aus gesagt, dass 2020 meine letzte Sendung ist.“
Es tut ihr dennoch ein bisschen weh, dass „ihr Kind“nicht mehr nah ist. Sie denkt noch oft an die Worte des damaligen Regisseurs Christian Zergiebel, der sagte: „Marianne, wir müssen brennen fürs Erzgebirge, damit sich andere daran entzünden.“
Der Staffelstab wird nun in einer ähnlichen Sendung weitergetragen. Marianne findet es wunderbar, dass Florian Stölzel (27) die neue Sendung „Stille Nacht im Arzgebirg“übernimmt. Termin ist am 24. Dezember, 16.40 Uhr, im MDR Fernsehen. Stephan Malzdorf