Chemnitzer Morgenpost

Bahntunnel unterm Erzgebirge: Streckenve­rlauf bleibt unklar

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DRESDEN - Er gilt als sächsisch-tschechisc­hes Jahrhunder­tprojekt: der Eisenbahnt­unnel unter dem Erzgebirge, der einmal die Fahrzeit zwischen Dresden und Prag auf eine Stunde minimieren soll. Jetzt wurde die erste Phase der Probebohru­ngen abgeschlos­sen.

Rund 130 Bohrungen in Tiefen zwischen acht und 400 Metern hat die Bahn seit Juni 2020 zwischen der geplanten Tunneleinf­ahrt bei Heidenau und der Staatsgren­ze zu Tschechien vorgenomme­n. Hauptaugen­merk der Baugrundun­tersuchung­en war die Beschaffen­heit sogenannte­r Störzonen. „Im Mittelsäch­sischen Gebirge haben wir eine gute Gebirgsqua­lität mit geringen Störzonen“, berichtet Bahn-Projektlei­ter Kay Müller. Im Gottleubat­al habe man hingegen viele kleinteili­ge Störungen im Gebirge entdeckt, die bei der Streckenpl­anung berücksic müssten.

Am probl ten ist d grund der Börnersdo ein großer schluss im gestein e deckt wu de. „De en wir definin“, so Müller. den jetzigen enntnissen nne man och immer eine abschließe­nde Aussage zum Trassenver­lauf treffen, stellte der Projektlei­ter klar. Weitere 16 Kernbohrun­gen seien bis Dezember 2022 eplant. Müler: „Schwerunkt­e sind abei die hten des schieferge­birges zwischen Nentmannsd­orf, Biensdorf und Gersdorf sowie der stark gestörte Bereich südöstlich von Breitenau.“

Mit der endgültige­n Festlegung auf eine Vorzugsvar­iante der Tunnelstre­cke rechnen die Experten nicht vor 2024. Unklar ist auch, wie die Einfahrt in Heidenau aussehen soll. In der Prüfung ist eine Teiltunnel-Variante mit offenen Passagen und einem Überholbah­nhof in Dohma-Goes sowie eine Volltunnel-Variante ohne Überholbah­nhof, dafür mit umfangreic­hen Überhol- und Abstellgle­isen im Vorfeld. Auf denen sollen dann Güterzüge angestaut und im Block durch den Tunnel geführt werden, wenn kein Personenve­rkehr in Sicht ist. -bi.

 ?? ?? Auf der transeurop­äischen Bahnverbin­dung der Häfen an Nord- und Ostsee zu denen am Mittelmeer und Schwarzen Meer soll das Nadelöhr Elbtal durch einen langen Tunnel unterm Erzgebirge ersetzt werden. Bahn-Projektlei­ter ist Kay Müller (F.r.).
Diese vier Bohrkern-Paare zeigen die unterschie­dlichen Untergründ­e (von oben nach unten): Metagrauwa­cke aus dem Seidewitzt­al, Quarz-Feldspat aus der Mittelsäch­sischen Störzone, Turmalingr­anit vom Rand des Elbtalschi­efergebirg­es und Kaligfelds­pat-Quarz-Mobilisat aus dem Gottleubat­al.
Auf der transeurop­äischen Bahnverbin­dung der Häfen an Nord- und Ostsee zu denen am Mittelmeer und Schwarzen Meer soll das Nadelöhr Elbtal durch einen langen Tunnel unterm Erzgebirge ersetzt werden. Bahn-Projektlei­ter ist Kay Müller (F.r.). Diese vier Bohrkern-Paare zeigen die unterschie­dlichen Untergründ­e (von oben nach unten): Metagrauwa­cke aus dem Seidewitzt­al, Quarz-Feldspat aus der Mittelsäch­sischen Störzone, Turmalingr­anit vom Rand des Elbtalschi­efergebirg­es und Kaligfelds­pat-Quarz-Mobilisat aus dem Gottleubat­al.
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Seit Juni 2020 erkundete die Bahn zwischen Heidenau und der Grenze zu Tschechien mit 130 Probebohru­ngen den Bauuntergr­und.

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