Löwe Lewis zieren Friedenstauben
Hamilton hat Blut geleckt und macht Jagd auf Verstappen
DSCHIDDA - Friedenstauben zierten die Hose von Lewis Hamilton, als dieser sich gestern bei strahlendem Sonnenschein an die Arbeit machte. Doch Vorsicht scheint angebracht: Der
Formel-1-Rekordweltmeister ist beim Großen Preis von Saudi-Arabien (Sonntag, 18.30 Uhr MEZ/RTL und Sky) keineswegs in humanitärer Mission unterwegs, sondern auf Beutezug.
„Der Löwe ist aufgewacht. Lewis ist voll bei der Sache. Brutal und kaltschnäuzig“, sagte Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff zuletzt über seinen Starpiloten.
Der Veganer Hamilton hat tatsächlich Blut geleckt vor dem vorletzten Saisonrennen. Durch Gala-Vorstellungen in Brasilien und Katar verkürzte der Champion
den Rückstand auf Verstappen auf acht Zähler, seinen achten Titel kann er wieder aus eigener Kraft gewinnen.
Allerdings: Allein der 24-jährige Verstappen könnte auf dem nagelneuen Kurs in Dschidda Weltmeister werden. Hierzu muss der Red-Bull-Pilot 18 Punkte mehr holen als Hamilton - was angesichts der jüngsten Eindrücke wohl außergewöhnlicher Umstände bedarf.
Hamilton hält schließlich einige
Trümpfe. Da ist einerseits seine immense Erfahrung. Seit 2007 fährt er in der Formel 1, in jeder Saison gewann Hamilton mindestens ein Rennen, bereits im elften Jahr kämpft er bis zum Ende um den Titel - siebenmal gewann er ihn, so oft wie sonst nur Michael Schumacher. Der mittlerweile zum Ritter geschlagene Hamilton paart Erfahrung mit Naturtalent und Nervenstärke. „Der Druck und was von einem abverlangt wird, das liebe ich“, sagt er.