„Die Liebe ist unbesiegbar!“
Weihnachtsausstellung „Erotischer Advent“in der Galerie Kunst & Eros
DRESDEN - Adam und Eva schauen, jeder für sich, aus einem aufgeschnittenen Apfelgehäuse hervor. Nackte Schöne tummeln sich in farbenprächtigen Blumengärten. Goldfarbe umspielt schimmernd Körperlinien, und Verführerisches aus edlem Porzellan lockt. Reizvolles für die Sinne hält die Weihnachtsausstellung „Erotischer Advent“in der Galerie Kunst & Eros, Hauptstraße 15, bereit.
Zu sehen sind Arbeiten von neun zeitgenössischen Künstlerinnen und Künstlern, darunter Malerei, Grafik, Zeichnungen über Keramik bis zu Häkelsternen mit lustvollen Aktbildern. Eigentlich wollte Galeristin Janett Noack (39) die Ausstellung schon absagen. Als private Galerie gehört sie zwar zum Einzelhandel und darf weiter öffnen, aber nur mit 2G-Regel. „Vieles ist zurzeit unsicher, die Leute sind verunsichert und zurückhaltend. Aber das Leben geht weiter. Und jetzt, wo die
Ausstellung hängt, bin ich glücklich“, sagt die gelernte Porzellanmalerin.
Zurzeit muss sie wieder den Spagat zwischen Kinderbetreuung und Galerie bewältigen und ihre kleine Tochter zu Hause beschulen. Doch sie liebt die Kunst. „Durchhalten und weitermachen!“, lautet daher ihre Devise. „Natürlich mit Auflagen. Aber das Licht brennt. Man kann auch am Schaufenster gucken“, so Janett Noack. Sie findet das Miteinander, Achtsamkeit, Liebe und Verstehen untereinander ebenso wichtig, wie den schönen Dingen des Lebens Beachtung zu schenken. Gerade in dieser Zeit: „Die Liebe ist unbesiegbar!“
Das spiegelt sich auf vielerlei Weise auch in der diesjährigen Weihnachtsausstellung wider. Gleich mehrere Porzellankünstler zeigen hier ihre neuesten Werke: Ein liegender Männerakt mit lustigem Vogel und eine träumende „Chimäre“stammen von Olaf Stoy (62). Extravagant die kleine, bemalte Porzellanfigur „Conchita“von Sören Zschocke, der den als Mannfrau bekannten Sänger mit roter Mähne, Bart und Abendkleid zeigt. Ein neues Kaffeeund Teeservice aus bemaltem Porzellan mit dem Titel „Schnecken-Liebe“von Janett Noack vereint innige Insekten-Paarungen mit Libellen und Schmetterlingen.
Traumwandlerisch und heiter-beschwingt zugleich scheint ein männlicher Körper mit Tutu in weiß-blauen winterlichen Farben. „Lollipop“heißt dieses von Peggy Berger (50) gemalte Titelbild der Ausstellung. Die Bilder der einstigen Meisterschülerin von Max Uhlig (84) sind erstmals in der Galerie Kunst & Eros zu sehen. Vielseitig in der Ausdrucksweise, bleibt auf ihren Leinwänden oft in der Schwebe, was in dem Moment wirklich geschieht. „Ich male aus reiner Sinneslust“, sagt Peggy Berger. Ungewöhnliche Bildperspektiven und auch mal runde Formate sind das Besondere an ihren Arbeiten.
Die Weihnachtsausstellung wird über Januar 2022 hinaus verlängert. Lilli Vostry