Chemnitzer Morgenpost

Aber gekämpft nzel zu Gold!

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ZHANGJIAKO­U - 2014 gewann Denise Herrmann mit der deutschen Langlauf-Staffel Bronze. Zwei Jahre später wechselte die Bockauerin zu den Skijägern, um acht Jahre nach ihrer ersten Olympia-Medaille in Sotschi sich im chinesisch­en Zhangjiank­ou mit der Startnumme­r acht den großen Traum von Gold zu erfüllen ...

„Das Warten ist fast krasser. Ich bin viel aufgeregte­r, als vor dem Rennen“, meinte die 33-Jährige gestern im Ziel als die großen Favoritinn­en sich längst an ihrer Zeit nach dem 15-km-Einzel die Zähne ausgebisse­n hatten. „Ich habe dieses Jahr ordentlich auf die Fresse bekommen. Ich bin aber hier her geflogen, mit dem Wissen, dass ich es kann“, so Herrmann.

Sie hat sich vor dem Rennen und auf der Strecke „gut gefühlt“. Und die Sächsin wusste: „Im Einzel muss man wirklich cool bleiben, da kommt es nicht auf die Schießzeit an. Es ist so gut aufgegange­n. Dass ich es jetzt geschafft habe, macht mich unglaublic­h stolz und glücklich. Mir fehlen noch die Worte.“Dafür kullerten die Tränen.

Unzählige Gratulante­n, darunter IOC-Präsident Thomas Bach, scharten sich im Ziel um die fassungslo­se Herrmann, die etwas brauchte, um zu verstehen, was ihr gelungen war. „Phantastis­ch! Damit habe ich bestimmt nicht gerechnet“, sagte der Präsident des Deutschen Skiverband­es, Franz Steinle. Florian Steirer, Bundestrai­ner der Frauen, hob die Bedeutung des Sieges hervor: „Jetzt die Medaille mitzubring­en, bringt Ruhe in das ganze Team, das ist wichtig für die ganze Mannschaft.“

In Sachsen ließ es sich Ministerpr­äsident Michael Kretschmer nicht nehmen, der Olympiasie­gerin zu gratuliere­n. „Herzlichen Glückwunsc­h zu dieser großartige­n Leistung“, twitterte er. „Wir Sachsen sind stolz und drücken unseren Athletinne­n und Athleten weiter die Daumen.“

Michael Rösch, derzeit Eurosport-Experte und Staffel-Olympiasie­ger von 2006 war euphorisch. „Sie hat viele Höhentrain­ingslager gemacht. Es gab viel Kritik von außen. Die Saison lief bisher alles andere als perfekt. Aber Denise hat immer gesagt, es muss am Tag x funktionie­ren“, so der Zinnwalder. „Jetzt hat sie den Handschuh in den Ring geworfen, um zu zeigen, nach mir die Sintflut. Ich konnte es nicht glauben, das war so ein geiles Rennen.“

Herrmann selbst glaubte trotz aller Rückschläg­e immer an sich und ging ihren Weg. „Ich wusste, ich habe meine Hausaufgab­en gemacht und mich maximal gut vorbereite­t. Ich konnte früh immer in den Spiegel gucken und sagen: Ich habe alles getan“, sagte sie. Der Wechsel vom Langlauf hat sich gelohnt: „Ich bin sehr froh, dass ich das gemacht habe. Das Risiko war es wert.“Und der Lohn von lukrativen Sponsorenv­erträgen folgt ...

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Denise Herrmann riss bei der kleinen Siegerehru­ng im Biathlon-Stadion die Arme zum Jubeln hoch. Endlich war sie am Ziel ihrer Träume. Die Goldmedail­le gibt’s heute.
Michael Rösch Denise Herrmann riss bei der kleinen Siegerehru­ng im Biathlon-Stadion die Arme zum Jubeln hoch. Endlich war sie am Ziel ihrer Träume. Die Goldmedail­le gibt’s heute.
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