Fünf Minuten vor dem Terroranschlag
LEIPZIG - Besucher können in Leipzig bald an den Türmen des 2001 zerstörten World Trade Centers stehen. Der Künstler Yadegar Asisi (66) lässt sie wieder auferstehen in seinem neuen Rundpanorama mit dem Titel „New York 9/11 - Krieg in Zeiten von Frieden“.
Im Leipziger Panometer laufen die Aufbauarbeiten. Die 2300 Quadratmeter große Leinwand hängt bereits. Darauf zu sehen ist ein typischer New Yorker Morgen am Fuße der beiden Türme des damaligen World Trade Centers, fünf Minuten vor dem Terroranschlag. Der bedeutete für etwa 3000 Menschen den Tod, zog Krieg in Afghanistan und Irak nach sich. Gewerkelt wird vor allem noch an den fünf Installationen, die das Panorama begleiten.
Asisi bezeichnet „New York 9/11“nach „Die Mauer“, „Leipzig 1813“und „Dresden 1945“als sein viertes Anti-Kriegs-Projekt. „Wir schauen auf 20 Jahre Krieg zurück. Auslöser waren die Anschläge von 9/11. Können wir mit dieser Erfahrung so weitermachen oder sind wir endlich in der Lage, aus der Geschichte zu lernen?“, fragte der Künstler. Das Projekt setze sich deshalb mit den Anschlägen vom 11. September 2001 und deren Auswirkungen auf die Gegenwart auseinander.
Bilder der Anschläge und der folgenden Kriege gegen den Terror werde es jedoch nicht zu sehen geben. „Ich versuche, mit den Bildern zu arbeiten, die wir im Kopf haben, die über die Jahre medial in unsere Köpfe getragen wurden“, sagte Asisi.
Die Ausstellung ist ab Sonnabend zu sehen. Das Leipziger Panometer hat täglich geöffnet. Eintritt: 13/11 Euro, Kinder 6 Euro. Besucher benötigen eine medizinische
Maske.