Wechseltheater sorgt für Kopfzerbrechen Darum tat sich der SC Freiburg mit seinem Einspruch so schwer
FREIBURG - Das Breisgauer Kopfzerbrechen zog sich über 48 Stunden. Zwei Tage wurde beim SC Freiburg diskutiert, telefoniert und analysiert.
Kaum ein Bundesligist hat sich jemals mit der Entscheidung über einen Protest so schwer getan wie der SC - aus gutem Grund: Die Verantwortlichen wissen ganz genau, dass sie mit ihrem Einspruch gegen die Wertung der Partie gegen Bayern München das jahrelang gepflegte Image des sympathischen Sport-Clubs riskieren.
Im Grunde war die Einlassung des Vereins rund um seinen Einspruch deshalb ein einziger Versuch, dem drohenden Ansehensverlust entgegenzuwirken. Schließlich gaben Freiburger zu Protokoll, wie schlecht sie sich in ihrer Lage fühlen und warum sie liebend gern auf ihr Vorgehen als Reaktion auf den Wechselfehler die
des Rekordmeisters verzichtet hätten.
„Wir befinden uns in einem unverschuldeten Dilemma“, ließen die Breisgauer mit Blick auf das Punktspiel am Sonnabend (1:4) wissen, bei dem die klar auf der Siegerstraße befindlichen Bayern kurz vor Spielende für 16 Sekunden zwölf Spieler auf dem Platz hatten. Dennoch sah sich der Klub zum Handeln genötigt - allerdings nur aufgrund der DFB-Regularien.
Freiburg-Coach Christian Streich echauffierte sich, dass der SC für Ermittlungen des Sportgerichts selbst aktiv werden musste: „Ich verstehe es
nicht. Es gibt ein
Regelwerk. Diesem unterliegen wir“, sagte der 56-Jährige.
Eine Entscheidung über den Protest muss nicht zwingend in dieser Woche fallen. Der zeitliche Rahmen der Entscheidung des Sportgerichtes hängt auch davon ab, wie schnell die Prozessbeteiligten sich in das Verfahren einbringen.