Die Welt voller Dinos
Nach „Jurassic Park“ist jetzt auch die „Jurassic World“-Trilogie abgeschlossen. Für alle, die nicht so im Stoff sind: Insgesamt gibt es sechs Filme, die in zwei Trilogien unterteilt sind. Erst gab es die „Jurassic Park“-Reihe von 1993 bis 2001, gefolgt von „Jurassic World“von 2015 bis 2022. Dieser Film von Colin Trevorrow schließt diese zweite Trilogie ab.
Am Ende des vorigen Films sind die Dinos in die Freiheit entfleucht. Seitdem haben sie sich über den gesamten Planeten ausgebreitet. Die Abendnachrichten melden fast täglich irgendwelche Zusammenstöße zwischen dem Homo Sapiens und den gehörnten, gestachelten, vielzahnigen Rückkehrern aus früheren Erdzeitaltern. Achtung, Dinos auf der Autobahn! „Oh nein, nicht schon wieder“, stöhnt ein Mitarbeiter des Amtes für gefährliche Tierarten. Manche Szenen haben durchaus etwas Parodistisches, etwa wenn Tierschützer in einen illegalen Zuchtbetrieb eindringen und dort „mittelalterliche Zustände“bei der Dinohaltung beklagen.
Als ob diese Story aber noch nicht fantastisch genug wäre, haben die Drehbuchautoren ein komplett geklontes Mädchen ohne Vater dazuerfunden und eine gewaltige Heuschreckeninvasion, die von einem mysteriösen Biotech-Unternehmen aus den italienischen Dolomiten ausgelöst worden ist. Das ist zu viel des Guten.
Richtig spannend ist der Film nicht, denn Hauptheld Owen Grady (Chris Pratt) hat als Dinoflüsterer quasi Superheldenkräfte und vermag die schlimmsten Bestien durch einfache Handzeichen auf Abstand zu halten. Der eigentliche Reiz besteht im Zusammentreffen des „Jurassic Park“-Ensembles der 90er-Jahre und der „Jurassic World“-Crew des 21. Jahrhunderts. Hier ergibt sich die Möglichkeit für Insider-Witzchen und Anspielungen, wovon reichlich Gebrauch gemacht wird.
Sehr schön zum Beispiel die Szene, in der Sam Neill als Paläontologe
Dr. Alan Grant in seinem Forscherzelt von Ellie Sattler (Laura Dern) aufgesucht wird und sie ihn mit den Worten begrüßt: „Du hast Dich gar nicht verändert!“An einer anderen Stelle wird der von Jeff Goldblum verkörperte Mathematiker und Chaostheoretiker Dr. Ian Malcolm gefragt, ob er „Jurassic World“gemocht habe. Antwort: Nö, er gehöre zu dem anderen Team.
Vermutet werden darf, dass das Ganze wieder ein großer Kassenerfolg wird. Das dürfte wiederum garantieren, dass die Leinwandsaurier nicht aussterben werden. „Jurassic World“ist zu Ende, aber die nächste Trilogie kommt bestimmt.
Fazit: Nicht ganz stimmiger Abschluss der Saga. Christoph Driessen
(Ufa, CinemaxX, Rundkino, UCI)