Chemnitzer Morgenpost

Wieder Zoff mit ungarische­n Fans?

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BUDAPEST - Leon Goretzka formte mit seinen Händen ein Herz und schickte das starke Zeichen der Liebe an den aufgebrach­ten schwarzen Mob.

Der besondere Torjubel des Nationalsp­ielers vor einem Jahr lieferte eines der bleibenden Bilder der EURO. Jetzt trifft der Bayern-Profi mit dem Gespür für gesellscha­ftliche Themen die ungarische­n Fans wieder, die mit ihren rassistisc­hen und homophoben Ausfällen längst zum schlimmen Ärgernis im europäisch­en Fußball geworden sind. Ob er heute in Budapest erneut ein solches Zeichen setzen wird, weiß Goretzka noch nicht. ansi Flick versucht, das Thema im Vorfeld klein zu halten. „Jeder Einzelne hat schon viele Spiele in aufgeheizt­er Stimmung gemacht“, sagte der Bundestrai­ner über die erwarteten Pfiffe, „das muss jeder auf diesem Niveau aushalten“.

Doch das ist nicht so einfach, wie die englischen Nationalsp­ieler vor einer Woche erfuhren. Als sie vor dem Anpfiff ihres Gastspiels in Ungarn aus Protest gegen Rassismus niederknie­ten, pfiffen und buhten die 30 000 Besucher im Ferenc-Puskas-Stadion. Der erneute Eklat erinnerte an die Skandale im vergangene­n Jahr: an die Affenlaute, die die englischen Spieler Jude Bellingham und Raheem Sterling in der WM-Quali in Budapest begleitet hatten, an die Auswüchse bei den EM-Gruppenspi­elen im Puskas-Stadion und eben in München, wo die Atmosphäre nach den Diskussion­en um eine Regenbogen-Beleuchtun­g der Arena als Reaktion auf die diskrimini­erende Politik von Viktor Orban ohnehin aufgeheizt war.

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Gibt‘s heute wieder Zoff mit den in Schwarz gekleidete­n ungarische­n Fans?
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