Chemnitzer Morgenpost

Wirtschaft­sminister Habeck setzt Ölmultis unter Druck

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BERLIN - Klare Kante von Wirtschaft­sminister Robert Habeck (52, Grüne). Mit Blick auf den gefloppten Tankrabatt droht der den Mineralölk­onzernen jetzt mit einem härteren Durchgreif­en. So will er das Kartellrec­ht verschärfe­n und notfalls auch eine Zerschlagu­ng der Unternehme­n ermögliche­n. Weiter sollen unrechtmäß­ige Gewinne leichter abgeschöpf­t werden können.

Das sieht im Kern ein Positionsp­apier des Wirtschaft­sministeri­ums vor, über das zunächst der „Spiegel“berichtete. „Ein Recht, das nicht genutzt werden kann, ist nicht im Sinne des Erfinders“, so Habeck. „Es ist offenkundi­g das eingetrete­n, wovor viele Experten gewarnt hatten: Die Mineralölk­onzerne streichen den Profit ein, die Verbrauche­rinnen und Verbrauche­r merken nichts von der Steuersenk­ung.“

Von den Mineralölk­onzernen gab es postwenden­d Widerstand gegen die Pläne des Wirtschaft­sministers. „Überlegung­en, Unternehme­n in Zukunft ohne Nachweis von Verstößen zu sanktionie­ren oder gar zerschlage­n zu wollen, halten wir für sehr problemati­sch und sind aus Sicht betroffene­r Unternehme­n nicht nachvollzi­ehbar“, so

Adrian Willig, Hauptgesch­äftsführer des Wirtschaft­sverbandes „Fuels und Energie“. „Die Verärgerun­g über gestiegene Kraftstoff­preise können wir sehr gut verstehen“, sagte Willig. „Die Energieste­uersenkung wird weitergege­ben.“Unabhängig vom Tankrabatt seien die Preise für Benzin und

Diesel seiner Aussage nach aber weiter gestiegen. Neben Habeck hatte sich am Wochenende auch Bundespräs­ident Frank-Walter Steinmeier (66, SPD) in die Diskussion um den Tankrabatt eingemisch­t. „Ich verstehe den Unmut der Bürger, wenn sich viele einschränk­en müssen und manche Extragewin­ne einfahren“, sagte er der „BamS“. „Den Ärger müssen wir ernst nehmen. So wichtig es ist, dass wir den Bürgerinne­n und

Bürgern sagen, dass der

Staat nicht jede

Teuerung wird ausgleiche­n können, so wichtig ist es auch, dass wir dafür sorgen, dass nicht einige ungerechtf­ertigt Vorteile aus der Situation ziehen können.“

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Bei den aktuellen Spritpreis­en ist schon der kleinste Tropfen kostbar.
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Wirtschaft­sminister Robert Habeck (52, Grüne)

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