Vogtländer suchen die schönste Streuobstwiese
Leckere Artenvielfalt im Grenzgebiet
ELSTERBERG - Als Obstanbaugebiet ist das Vogtland nicht gerade berühmt. Doch was hier gedeiht, wird besonders gehegt - und demnächst sogar mit einem Preis gekrönt.
„Während deutschlandweit immer mehr Streuobstwiesen verschwinden, nimmt ihre Zahl im Vogtland wieder leicht zu. Seit 1990 wurden 35 Bestände neu angelegt“, sagt Christoph Mann (71) vom Landschaftspflegeverband Oberes Vogtland. „Vielleicht liegt es daran, dass die Menschen in unserer klimatisch ungünstigen Lage das, was wächst, besonders schätzen.“Der 1. DeutschTschechische Streuobstwiesenwettbewerb soll auf den Wert der landschaftsprägenden Anbaumethode, die seit 2021 zum immateriellen Kulturerbe gehört, aufmerksam machen. Der geht weit über Obstertrag und ländliches Idyll hinaus: „Wegen ihrer Artenvielfalt haben Streuobstwiesen eine besondere ökologische Bedeutung“, so Mann. „Bei einer Wiese aus dem Wettbewerb haben wir allein 71 Pflanzenarten gezählt.“Zu den Kriterien, nach denen sechs vogtländische und fünf tschechische Wiesen bewertet wurden, gehörten auch die Qualität des Obstes und seine Nutzung.
Sachsenweit gibt es laut Umweltministerium etwa 12 800 Streuobstwiesen, die als „gefährdeter bis stark gefährdeter Biotoptyp mit negativer Bestandsentwicklung“eingestuft werden.
Der Sieger des Wettbewerbs wird am Samstag beim Streuobstwiesentag in der Naturschutzstation in Eubabrunn gekürt.