Warum die Chemnitzer Blühwiesen nicht so üppig sind wie im Vorjahr
In Chemnitz verwahrlosen die Blühwiesen und die Stadt sieht zu: Das behauptet Blog-Autor Thomas Engst (34). Der „naturgebloggt“-Schreiber lässt in seinem aktuellen Eintrag kein gutes Haar an den 32 Blühwiesen der Stadt.
Engst beklagt: „Die Wiesen dümpeln nun vor sich hin. Auf dem Papier haben sie einen Haken. Ein Jahr später frage ich mich, was aus den großen Plänen der Kulturhauptstadt geworden ist?“Rund 3 000 Abonnenten lesen online die Beiträge des Naturschützers.
Gunter Holz (44) vom Chemnitzer Saatgutgarten weist die Vorwürfe zurück: „Dass die Wiesen vergammeln, ist einfach nicht wahr.“
Die Chemnitzer Wirtschaftsförderungsund Entwicklungsgesellschaft (CWE), verantwortlich für die Wiesen, befinde sich „noch in einem Lernprozess, welche Bepflanzung am besten geeignet ist, um eine nachhaltige Blühwiese zu erhalten“. Zudem sei das Wetter schuld, dass noch nicht alles in voller Blüte steht. „Wir haben erst Juni, und bisher war es einfach zu trocken.“Voriges Jahr habe die CWE zu spät gesät, was zu einem Feuerwerk an Blüten im September führte. „Das wollen die Leute jetzt jedes Jahr, aber eine nachhaltige Insektenwiese blüht weniger üppig. Die Blütenmeere sehen zwar schön aus, aber erfüllen nicht den Zweck der Insektenrettung.“