Ein Museum für die Katz
Mit einem leichten Tinnitus im Ohr fällt Marie verschwitzt und glücklich in ihr Bett. Die junge Physik-Lehrerin nutzt jede Gelegenheit, um in den lokalen Tanzclubs Dampf abzulassen und ihrem anstrengenden Alltag für kurze Zeit zu entfliehen - so auch vergangene Nacht. Genauso wie das Fiepen, geht ihr auch der Typ von gestern nicht mehr aus dem Kopf. Innig umschlungen hatte sie mit ihm die Tanzfläche zum Beben gebracht und später noch Telefonnummern ausgetauscht. Da die beiden sich im Verlauf der Nacht jedoch aus den Augen verloren hatten, entschied sich Ma- rie dafür, allein nach Hause zu gehen. Plötzlich klingelt ihr Telefon. Ihr Tanzpartner ist dran - und sie muss wohl doch nicht einsam schlafen ...
HERAN - Es könnte kaum einen passenderen Ort geben: In der iranischen Hauptstadt Teheran gibt ein Museum für Perserkatzen Einblicke in die Herkunft der bekannten Katzenrasse. Doch der Ort ist mehr als nur eine Ausstellung - fast 30 Katzen laufen durch die Räume der Galerie!
Seit gut drei Jahren gibt es das Museum, in dem Gemälde von Herrschern der alten persischen Dynastien mit ihren Stubentigern die Wände zieren. „Wenn man sich um Katzen sorgt oder mit ihnen spielt, werden Glückshormone ausgeschüttet“, erklärt Tierärztin Haleh (28), die sich ehrenamtlich an zwei bis drei Tagen in der Woche
Sum die Tiere kümmert. Überwiegend junge Menschen besuchen den Ort, der sich hauptsächlich durch den Eintrittspreis und die Einnahmen aus einem angegliederten Café finanziert.
Nicht nur Perserkatzen sind in dem Museum vertreten, auch eine Handvoll anderer Rassen lebt hier, erzählt Haleh. Alle 27 Katzen haben Namen, benannt nach bekannten Personen der persischen Mythologie und Geschichte. Immer wieder blicken Besucher entzückt und lauschen den Erklärungen. „Ein Drittel der Katzen kommt von der Straße“, sagt die Tierärztin. Der Rest wurde vor allem während der Corona-Pandemie an das Museum abgegeben.