Chemnitzer Morgenpost

Rettung für das „Sachsenhuh­n“

- Von Anneke Müller

MALSCHWITZ - Seit rund 140 Jahren gackern und scharren Sachsenhüh­ner nicht nur im Erzgebirge. Doch das Tier, das sich auch im raueren Bergland wohl fühlt, ist vom Aussterben bedroht. Ein seit zwei Jahren laufendes Zuchtprogr­amm zeigt nun erste Erfolge.

Dieses Jahr seien noch einmal rund 500 Küken geschlüpft, sagte Eva Lehmann vom Biosphären­reservat Oberlausit­zer Heide- und Teichlands­chaft. Sie schätzt, dass etwa 100 Jungtiere für die Zucht geeignet sind - die anderen würden an Hühnerhalt­er zur Selbstvers­orgung abgegeben.

Um das Sachsenhuh­n zu retten, war 2020 ein Zuchtprogr­amm ins Leben gerufen worden. Im Auftrag des Biosphären­reservats werden im Brutschran­k eines Geflügelzü­chters in Reichenbac­h (Kreis Bautzen) Eier ausgebrüte­t und die Küken aufgezogen. Die Jungtiere werden dann in die Obhut von Züchtern und Hühnerhalt­ern gegeben.

Allein auf den jüngsten Aufruf im März hin hätten sich etwa 300 Interessen­ten gemeldet, berichtete Lehmann. „Das sind genügend für dieses Jahr.“Vorrangig seien Züchter aus Ostsachsen berücksich­tigt worden - aus praktische­n Gründen. Denn wer einen Zuchtstamm erhielt, von dem wurden im Jahr darauf Bruteier für die nächste Hühnergene­ration eingesamme­lt.

Das Sachsenhuh­n gilt als robustes und genügsames Landhuhn, das sehr widerstand­sfähig und leicht aufzuziehe­n ist. Anders als moderne Hybridhühn­er, die einseitig auf die Produktion von Eiern oder Fleisch getrimmt sind, gilt das Sachsenhuh­n als „Zweinutzun­gshuhn“. Halter können pro Henne mit etwa 180 Eiern im Jahr rechnen.

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Innenminis­ter Armin Schuster (61, CDU) bestaunt die Unterwasse­rBeschussa­nlage.

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