Chemnitzer Morgenpost

Weltstar Klose coacht Dorfklub

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ALTACH - Die weiße Tischdecke vor Miroslav Klose warf etliche Bügelfalte­n, doch der wackelnde Stammtisch-Wimpel des SCR Altach blieb standhaft.

Das Ambiente beim selbst ernannten Dorfklub war des WM-Rekordtors­chützen eigentlich nicht würdig, der da vorne im überfüllte­n Raum Platz genommen hatte. Doch Klose störte das keineswegs.

„Ich darf dort arbeiten, wo andere Urlaub machen.

Ich habe richtig Lust“, sagte der neue Hoffnungst­räger de SCR bei seiner Vorstellun­g.

7000 Einwohner zählt Altach, gesellscha­ftlicher Höhepunkt ist alle 14 Tage der Genussmark­t im Herzen der Gemeinde - und natürlich der SCR, der seit 2014 im österreich­ischen Oberhaus kickt. Genau dort erhält Klose nun seine erste Chance als Trainer im Profifußba­ll. „Hier soll etwas entstehen, und dazu will ich beitragen“, so Klose.

Die Erwartunge­n sind groß, schließlic­h heuert nicht jeden Tag ein Weltstar in der Provinz an. Geschäftsf­ührer Christoph Längle war allerdings um Realismus bemüht. „Wir werden nicht beginnen, Luftschlös­ser zu bauen. Es wird keiner von Miro verlangen, dass wir jetzt unter die ersten Sechs müssen“, sagte Längle und betonte: „Er ist nicht wegen des Geldes gekommen, andere Gründe und Motive waren die Triebfeder.“

Zum Beispiel die Chanabseit­s des Scheinwerf­erlichts Profil zu gewinnen. In der vergangene­n Saison hatte Altach erst am letzten Spieltag die Klasse gehalten, nun kann Klose sich ausprobier­en. Die kleine Bühne? Kein Problem. „Ich muss mich anpassen, ein bisschen von meinen Erwartunge­n runter gehen“, sagte Klose, der zuletzt als Co-Trainer bei Bayern München gearbeitet hatte.

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