Sachsen plant schweinefreie Zonen
KLETTWITZ/DRESDEN Sachsen und Brandenburg wollen die Schweinepest mit neuen Mitteln bekämpfen. Sie planen einen weitgehend schweinefreien Schutzkorridor entlang der Grenze. Das erklärten die beiden Landesregierungen gestern nach einer gemeinsamen Kabinettssitzung auf dem Lausitzring in Klettwitz.
Brandenburg hat schon eine 116 Kilometer lange Wildschwein-Barriere errichtet, sie verläuft von der Grenze zu Polen bis an die Bahnlinie Dresden-Berlin. Sachsen will eine zweite Barriere auf dem eigenen Gebiet bauen. Ziel: Innerhalb der Barrieren soll ein Schutzkorridor entstehen, der so weit wie möglich von Wildschweinen befreit werden soll. Der Korridor soll das Virus bei der Ausbreitung stoppen.
Damit wollen die Länder ein „weiteres Vordringen der Tierseuche nach Deutschland verhindern und damit die Schweine haltenden Betriebe bundesweit schützen“, erklärt Staatssekretär Sebastian Vogel (41), Leiter des Schweinepest-Krisenstabs. Schutzkorridore sollen auch an der Landesgrenze zu Polen und im Westen der Sperrzone im Landkreis Meißen entstehen.
Die beiden Länder-Chefs Michael Kretschmer (47, CDU) und Dietmar Woidke (60, SPD) wollen auch den Strukturwandel in der
Lausitz gemeinsam stemmen, wie sie nach der gestrigen Kabinettssitzung erklärten. Wichtig sei etwa die Bahn-Strecke von Berlin über Cottbus nach Görlitz, sie soll durchgängig elektrifiziert und zweigleisig ausgebaut werden. „Die Strukturentwicklung im Lausitzer Revier hat enorm Fahrt aufgenommen“, so Kretschmer. Der Lausitz stehen insgesamt bis zu 17,2 Milliarden Euro an Fördergeldern vom Bund zur Verfügung.