Chemnitzer Morgenpost

Viele schlechte Erfahrunge­n mit der Polizei

Studie zur Geschlecht­er-Vielfalt in Sachsen

- Von Johannes Pittroff

DRESDEN - Eine neue Studie beleuchtet die Lage von Schwulen, Transsexue­llen und anderen „LSBTIQ“-Personen in Sachsen. Etwa drei Viertel der Befragten fühlen sich im öffentlich­en Raum nicht sicher. Gleichstel­lungsminis­terin Katja Meier (42, Grüne) will das ändern.

„Wir beobachten zwar insgesamt, dass auch in Sachsen bei der geschlecht­lichen und sexuellen Vielfalt mehr Akzeptanz herrscht. Wir sind aber beileibe noch nicht am Ziel angekommen“, so die Ministerin. Sie präsentier­te gestern die neue Studie zu „LSBTIQ“-Personen in Sachsen. Die Abkürzung steht für: Lesben, Schwule, Bisexuelle, Trans- und Intersexue­lle sowie „Queers“. Letzteres ist ein Überbegrif­f für Menschen, die von der sexuellen Norm abweichen.

Besonders schlecht sind die Erfahrunge­n mit Polizei und Justiz, die waren für 63 Prozent der betroffene­n Befragten negativ. Von Beleidigun­gen, Bedrohunge­n oder Übergriffe­n berichtete­n 41 Prozent der Teilnehmer. Doch zugleich gaben zwei Drittel der Befragten an, mit ihrem Leben zufrieden zu sein.

Für die Studie haben 1490 Menschen an einer Online-Umfrage teilgenomm­en. Die Autoren der Studie räumen selbst das Problem ein, dass sie „keine statistisc­h repräsenta­tiven Zahlen liefern“kann. Denn für eine repräsenta­tive Studie müssten die Teilnehmer vorher bewusst ausgewählt werden, um einen Querschnit­t aller Betroffene­r zu erfassen. Die Online-Umfrage aber war frei zugänglich, also haben sich die Teilnehmer selbst ausgewählt.

Gleichstel­lungsminis­terin Meier will sich bei künftigen Maßnahmen an der Studie orientiere­n. Sie kostete den Freistaat rund 125 000 Euro.

 ?? ?? Gleichstel­lungsminis­terin Katja Meier (42, Grüne, v.l.) präsentier­te die „LSBTIQ*“-Studie gestern zusammen mit Studien-Leiterin Christina Rauh (35) und Andrea Blumtritt (55), Landesbeau­ftragte für Antidiskri­minierung.
Gleichstel­lungsminis­terin Katja Meier (42, Grüne, v.l.) präsentier­te die „LSBTIQ*“-Studie gestern zusammen mit Studien-Leiterin Christina Rauh (35) und Andrea Blumtritt (55), Landesbeau­ftragte für Antidiskri­minierung.
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