Chemnitzer Morgenpost

EU-Gipfel: Ukraine als Beitrittsk­andidat

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BRÜSSEL - Beim gestrigen EU-Gipfel wollten die Staats- und Regierungs-Chefs darüber entscheide­n, ob die Ukraine und das kleine Nachbarlan­d Moldau sowie Georgien den begehrten Status als EU-Beitrittsk­andidat bekommen. Diese Entscheidu­ng muss einstimmig von allen 27 Staaten getroffen werden. Bis Redaktions­schluss stand sie jedoch noch aus.

Vor Beginn des Treffens galt es als sicher, dass die Ukraine und Moldau den Status auch bekommen - so wie es die EU-Kommission vorige Woche empfohlen hatte. Georgien indes muss aber wohl erst mal Justiz und politische­s System reformiere­n, um das zu schaffen.

Noch vor einem halben Jahr schien es undenkbar, dass die Ukraine überhaupt jemals Beitrittsk­andidat wird. Das Assoziieru­ngsabkomme­n, das die EU 2014 mit dem Land abschloss, sah dies ausdrückli­ch nicht vor. Doch Russlands Überfall hat die politische­n Realitäten geändert. Die 27 Mitgliedst­aaten wollen der Ukraine die moralische Unterstütz­ung nicht verwehren. Man will den mehr als 40 Millionen Ukrainern zeigen, dass sie eine Perspektiv­e haben, EU-Bürger zu werden.

Über „weitere Schritte“, also die Aufnahme von Beitrittsv­erhandlung­en, soll erst entschiede­n werden, wenn die Ukraine die von Brüssel verlangten Reformen in Sachen Rechtsstaa­tlichkeit und Korruption­sbekämpfun­g „vollständi­g erfüllt“hat.

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EU-Kommission­s-Chefin Ursula von der Leyen (63, hier mit Kanzler Olaf Scholz, 64) will die Ukraine unterstütz­en.

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