Ich will Spaß, ich geb Strom
Der Kia EV6 gibt die Richtung für die mobile Zukunft vor. MOPO-Reporter Thomas Flehmer erfreute das Auto des Jahres und legte seine Scheu vor langen Ladezeiten ab.
Knappe 20 Minuten fallen an, um die 77,4 kWh starke Batterie dank 800-Volt-Technologie, die sonst nur im Premiumbereich aktuell genutzt wird, aufzuladen. Für die Autobahn heißt das: Einen Kaffee und einen Toilettengang und dann kann es für zwei Stunden weitergehen. Insgesamt soll der Allradler, der technisch identisch mit dem nicht minder überzeugenden Ioniq5 von Hyundai ist, über 500 Kilometer zurücklegen können. Natürlich nicht, wenn stets die 185 km/h Spitzengeschwindigkeit oder die sportwagennahen 5,2 Sekunden zur Beschleunigung konstant ausgereizt werden. Sie merken: Das Elektroauto verspricht nicht nur viel Freude, sondern hält das Versprechen auch, sodass das rechte Pedal häufiger als nötig schnell nach unten gedrückt wird.
Genauso aufregend ist das Design gestaltet. Während das Heck mit der gewohnten asiatischen Unförmigkeit polarisiert, bieten die zwei jeweils 12,3 Zoll großen Bildschirme hinter dem Lenkrad einen futuristischen Ausblick. Auch dass die Sitzbezüge aus veganem Material wie Leder aussehen und die Teppiche und Stoffe aus recycelten Plastik-Wasserflaschen produziert wurden, ist ein Fingerzeig in die Zukunft. Und 2,90 Meter Radstand bei 4,70 Metern Länge versprechen bequeme Sitzpositionen sowohl vorn wie auch hinten. Kia orientiert sich mit dem EV6 in der Variante GT-Line ganz klar am Premiumbereich, sodass es auch nicht überrascht, dass mindestens 52 800 Euro aufgerufen werden.