Chemnitzer Morgenpost

Industrie fürchtet Gas-Stopp

Die Porzellanm­anufaktur betroffen

- Von Johannes Pittroff

Sachsens Industrie bangt um das Erdgas. Falls es noch knapper wird, müssten Betriebe ihre Produktion drosseln oder gar einstellen. Der Stahl-Gigant „Feralpi“aus Riesa fürchtet den Einbruch, die Porzellanm­anufaktur Meissen produziert vor für den Ernstfall.

Falls Putin den Hahn weiter zudreht, will der Bund das Gas rationiere­n lassen. Das könnte Sachsens Firmen hart treffen, etwa die Elbe-Stahlwerke „Feralpi“. „Erdgas ist für uns unentbehrl­ich. Wir könnten es noch nicht ersetzen“, sagt Tim Bause (48), Leiter für Energie-Medien. „Feralpi“ schmilzt Schrott ein, macht daraus Bewährungs­stahl für Baustellen. Knapp eine Million Tonnen Flüssigsta­hl fließen jährlich durch die Schmelzöfe­n, die bis zu 1800 Grad Celsius heiß werden.

Bei einem Gas-Stopp würden die Öfen kalt bleiben. „Im Notfall müssten wir die Produktion einschränk­en oder einstellen“, so Tim Bause. Das würde nicht nur die rund 700 Mitarbeite­r in Riesa hart treffen, sondern eine Kettenreak­tion auslösen. Baustellen würde der Stahl fehlen, kleinere Baufirmen könnten nicht mehr arbeiten. Langfristi­g will „Feralpi“Gas reduzieren, es teils mit Wasserstof­f ersetzen. Der Weg dahin würde aber mehrere Jahre dauern.

Auch die Porzellanm­anufaktur Meissen braucht Erdgas: „Seit einigen Wochen haben wir die Weißproduk­tion erhöht und auch vorproduzi­ert, um eventuelle UnterbreWa­cker

Chemie in Nünchritz (bei Riesa) produziert eigenen Strom aus Erdgas, will im Notfall mehr Strom am Markt einkaufen. Die Energie für Sachsens Industrie kommt zu 27 Prozent vom Erdgas, so ahlen des ndesame Alternadas Gas gebe es den keine sächsior einem uch zu tschaftsti­n Dulig D) warnte ngene e: „Die rscheinkei­t ist ß, dass r im Winr vor Proemen stehen.“

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Selbst das berühmte Meissener Porzellan hängt am Gas-Hahn.
Wirtschaft­sminister Martin Dulig (48, SPD) blickt besorgt auf den Winter.
Noch strömt das Gas durch die Leitungen der sächsische­n Firmen. Ein Stopp ist aber nicht mehr auszuschli­eßen. Selbst das berühmte Meissener Porzellan hängt am Gas-Hahn. Wirtschaft­sminister Martin Dulig (48, SPD) blickt besorgt auf den Winter.
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Der Brand in der Gohrischhe­ide loderte auch gestern noch.
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