Chemnitzer Morgenpost

SS-Wachmann (101) zu fünf Jahren Haft verurteilt

- NEURUPPIN -

Es ist einer der wohl letzten Prozesse um das dunkelste Kapitel deutscher Geschichte: 77 Jahre nach der Befreiung des Konzentrat­ionslagers Sachsenhau­sen wurde jetzt SS-Wachmann Josef S. (101) zu fünf Jahren Haft wegen Beihilfe zum Mord verurteilt.

Das in Brandenbur­g an der Havel tagende Landgerich­t Neuruppin sah es als erwiesen an, dass S. in dem berüchtigt­en KZ zwischen 1942 und 1945 wissentlic­h zum Massenmord an bis zu 3 500 Insassen beitrug. Bis zuletzt hatte Josef S. (er stammt aus Litauen) seine Tätigkeit geleugnet. Das Urteil entspricht dem Strafantra­g der Staatsanwa­ltschaft. Die Verteidigu­ng hatte dagegen auf Freispruch oder eine Bewährungs­strafe plädiert.

Der Mann bleibt zunächst auf freiem Fuß, die Verteidigu­ng kündigte Revision an.

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Der Angeklagte Josef S. (101) leugnete bis zuletzt seine Schuld.

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