Götze legt mit der Eintracht „Muss nur mir etwas bewe
FRANKFURT/M. - Ganz entspannt saß WM-Held Mario Götze inmitten des Blitzlichtgewitters. Der Königstransfer der Frankfurter Eintracht grinste sogar, als er die immer wiederkehrenden Fragen nach dem magischen Maracana-Moment ganz cool abbügelte. Es sei ja „alles schön und gut“, was die vergangenen Jahre passiert ist, sein Fokus liege „aber auf dem, was noch kommt“, versicherte der Rio-Weltmeister im schwarzen Shirt des Europa-League-Siegers.
Jenes Tor aus der 113. Minute in Rio begleitete Götze auch bei seiner aufsehenerregenden Bundesliga-Rückkehr. Im Endeffekt sei all das ja „Wertschätzung“, betonte er bei der Vorstellung. Er sei im Sommer 30 Jahre alt geworden, habe „ein bisschen was erlebt“und somit eine „andere Sichtweise auf die Thematik“bekommen. Zurück in
Deutschland wolle er sich nun „nur selber etwas beweisen, das ist das Wichtigste für mich. Alles andere liegt nicht in meinen Händen.“
Die Euphorie in der ohnehin elektrisierten Mainmetropole kennt spätestens seit dem GötzeWechsel kaum mehr Grenzen. Fast zwei Dutzend Kameras und Hunderte Fans, die ein lachender Götze mit Fotos und Autogrammen glücklich machte, verfolgten gestern sein erstes Training im Eintracht-Dress. Frankfurt soll für das einstige Wunderkind eine entscheidende Stufe auf dem Weg zurück nach oben werden.
Denn das Versprechen, das er als Teenager bei Borussia Dortmund einst zu sein schien, vermochte Götze nie wirklich einzulösen. Die Erwartungen nach jenem Finaltor, das Deutschland zum Weltmeister machte und Götze in eine Reihe mit Helmut Rahn, Gerd Müller und Andreas Brehme beförderte, lasteten schwer. Sie erdrückten den damals 22-Jährigen, der der Welt an diesem 13. Juli 2014 zeigen sollte, dass er „besser ist als Messi“, wie Bundestrainer Joachim Löw meinte.
Sportliche Momente der Glückseligkeit wurden seltener: Nach dem Wechsel nach München, wo er sich nie einen Stammplatz hatte erkämpfen können, aber auch bei der Rückkehr nach Dortmund. Erst bei der PSV Eindhoven fand Götze in den vergangenen beiden Jahren wieder in die Spur. Dort, abseits der deutschen Öffentlichkeit, reifte Götze, er entwickelte sich zu einem kompletteren Spieler.
Nun ist er zurück - und das Interesse gewaltig. Jeder Pass, jedes Dribbling, jede Aktion des Rückkehrers dürfte künftig weit über den Frankfurter Stadtwald hinaus ganz genau beäugt werden. Trainer Oliver Glasner weiß das, und so redete er den Wechsel mit einem Augenzwinkern bewusst klein. So groß sei er schließlich nicht, „knapp über 1,70 m. Von daher ist Lucas Alario ein viel größerer Transfer“, scherzte der Coach.