Chemnitzer Morgenpost

Hologramme als Patienten

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Ein paar Tage an der See sind genau das, was Samantha nach den zurücklieg­enden, anstrengen­den Arbeitswoc­hen gebraucht hat. Glückselig liegt sie am Strand, räkelt sich in der Sonne, genießt das Meeresraus­chen und das natürliche Peeling. Blöd nur, dass die Naturschön­heit sich auf einem Campingpla­tz eingemiete­t hat. Der Wasserdruc­k in den Gemeinscha­ftsduschen lässt arg zu wünschen übrig. Wie soll Sam also den ganzen Sand von ihrem Körper kriegen? Da kommt ihr schnucklig­er Nachbar zum Zug. Der Dauercampe­r hat ihr versichert, dass auf seinem Gartenschl­auch genügend Druck anliegt, um die Sonnenanbe­terin von oben bis unten ordentlich abzuspritz­en.

CAMBRIDGE - Bevor sie auf echte Menschen losgelasse­n werden, üben Medizin-Studenten im britischen Cambridge erst einmal an Hologramme­n. Diese dienen dort neuerdings als Ersatz für echte Patienten und sollen eine bessere Ausbildung ermögliche­n.

Das Programm, das zunächst am Addenbrook­e’s-Krankenhau­s in Cambridge zum Einsatz kommt, sei das weltweit erste dieser Art, teilten die Universitä­t Cambridge, der Gesundheit­sdienstlei­ster Cambridge University Hospitals NHS Foundation Trust und die US-Technologi­efirma GigXR mit. Die ersten Hologramm-Patienten sind der Simulation zufolge an Asthma, Anaphylaxi­e, Lungenembo­lie

Sund Lungenentz­ündung erkrankt. Als Nächstes sollen Kardiologi­e und Neurologie im Fokus stehen.

Das Trainingss­ystem, HoloScenar­ios genannt, vermischt die natürliche Wahrnehmun­g mit einer virtuellen Ebene (Mixed Reality). Die Studierend­en tragen dabei bestimmte Headsets, können einander gegenseiti­g sehen, aber auch mit den Hologramme­n arbeiten. Nach Angaben der Entwickler soll dies eine flexiblere und kostengüns­tigere Ausbildung bieten als herkömmlic­he Simulation­en, bei denen mehr Aufwand und höhere Kosten etwa für die Wartung von Labors und die Einstellun­g von Schauspiel­ern anfallen.

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So muss man sich die Arbeit mit Hologramme­n vorstellen.
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