Chemnitzer Morgenpost

Darum lehnt die Union das neue Bürgergeld ab

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BERLIN - Kaum eine Initiative der Ampel-Koalition wird in Berlin momentan so heiß diskutiert wie die Einführung des Bürgergeld­es. Es soll das ungeliebte Hartz IV ablösen, höhere Regelsätze, größere Schonvermö­gen und weniger Druck für die Empfänger mit sich bringen. Doch die Union ist dagegen und möchte es im Bundesrat blockieren. Warum? Die MOPO hat bei CDU-Generalsek­retär Mario Czaja (47) nachgehakt.

„Es geht uns nicht um die geplante Anhebung der Regelsätze. Das ist bei der jetzigen Inflation und den stetig steigenden Kosten richtig“, sagte CDU-General Czaja. „Uns geht es darum, dass die Scholz-Regierung hier einen Systemwech­sel plant, der unsolidari­sch ist. Die Prinzipien des Förderns und Forderns müssen im Mittelpunk­t stehen.“Würden sie nach Ansicht der Union aber nicht mehr. „Das geplante Bürgergeld widerspric­ht aus unserer Sicht dem Ziel, Menschen schnellstm­öglich wieder in Arbeit zu bringen.“

Der Hartz-IV-Nachfolger mache es „nicht mehr erforderli­ch, dass man sich anstrengen muss, eine neue Arbeit zu finden. Faktisch gibt es 18 Monate lang überhaupt keine Sanktionen“.

Auch die geplante Übernahme von Strom- und Heizkosten­istCzajaei­nDornim Auge - gerade in Anbetracht der aktuellen Situation auf dem Energiemar­kt.

Doch welche Alternativ­e auf Neuerung bietet sich zwischen dem SPD-Bürgergeld und dem verhassten Hartz IV? Die Union hat der Ampel vorgeschla­gen, zunächst den Regelsatz von 449 Euro auf 502 Euro zu erhöhen, darüber zeitnah im Bundestag abzustimme­n und das von der eigentlich­en Debatte zu trennen. „Uns geht es darum, Menschen schnell wieder in Arbeit zu bringen. Am Grundsatz des Förderns und Forderns halten wir deshalb fest.“

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MOPO-Redakteur Paul Hoffmann (30, l.) im Gespräch mit CDU-Generalsek­retär Mario Czaja (47).

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