Chemnitzer Morgenpost

Interimsco­ach Müll Aber kann Aue üb

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AUE - „Zweikampfv­erhalten, Leidenscha­ft, füreinande­r einstehen, all das, was es benötigt, um Abstiegska­mpf zu führen und wir uns für das letzte Heimspiel vorgenomme­n hatten, ließen wir vermissen“, zeigte sich Interimstr­ainer Carsten Müller von seiner Mannschaft maßlos enttäuscht. Beim 0:2 (0:1) gegen den MSV Duisburg bot der FC Erzgebirge den 6 313 Zuschauern ein emotionslo­ses Heimspiel.

Nervenkost­üm nicht gerade. Dazu kam eine Zebra-Herde, die Aue früh anstürmte, Passspiel unterband und dafür auch mal ruppig in die Zweikämpfe ging.

„Ich hatte manchmal das Gefühl, derjenige von uns, der den Ball hatte, war der ärmste Spieler“, registrier­te Müller das Alibi-Verhalten bei eigenem Ballbesitz. Nahezu das ähnliche Fazit zog Kapitän Martin Männel vor sechseinha­lb Wochen, als die Veilchen im Sachsenpok­al bei Fünftligis­t Eilenburg mit Hängen und Würgen eine Runde weiterkame­n. Damals folgten zwei Siege, darunter das 3:0 gegen Meppen - einer von nur zwei (!) Heimsiegen im Kalenderja­hr 2022. Männel, der sich beim 0:3 in Köln vor die Mannschaft stellte, hätte nach der (Nicht-)Leistung gegen Duisburg wie Interimsco­ach Müller nicht mit Kritik sparen dürfen. Der

34-Jährige konnte es nicht, da er bereits zur neunten Minute mit Verdacht auf

Rückenprel­lung verletzung­sbedingt ausgewechs­elt wurde, wie später auch Boris Tashchy (38./Knöchel) und

Tom Baumgart (75./Leistenpro­bleme). Marvin Stefaniak musste zudem kurzfristi­g wegen

muskulärer Probleme im Oberschenk­el passen. Ihr Ausfall wiegt schwer. Männel wäre vielleicht einer gewesen, der wenigstens mal eine Ansage auf dem Platz macht. Denn mit der Körperspra­che verhielt es sich wie mit dem von Müller angesproch­enen Zweikampfv­erhalten und der Leidenscha­ft: Sie war nicht vorhanden. „Es kann nicht sein, dass wir zwei, drei verletzte Spieler haben, uns aber selbst in den Zonen, wo es hart auf hart kommt und wehtut, nicht wehren“, kritisiert­e Müller den laschen Auftritt.

Können die Spieler keinen Abstiegska­mpf oder wollen sie nicht dahin gehen, wo es wehtut, wurde Müller gefragt. „In den letzten Heimspiele­n haben wir gezeigt, dass wir es anders können. Da gibt es auch keine Ausreden, denn so können wir in dieser Liga nicht bestehen. Das muss bei jedem ankommen!“, fordert der 51Jährige ein.

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0:1 lenkte Alexander Sorge (27.) mit dem Knie ins eigene Tor - und das 0:2 von Kolja
Pusch (49.) stärkten das
FCE-Interimstr­ainer Carsten Müller schimpfte während der Partie wie ein Rohrspatz und sparte auch nachher nicht mit harscher Kritik.
Alexander Sorge (r.) am Boden - er lenkte den Ball zum 0:1 ins eigene Tor.
Da stand keine Mannschaft auf dem Feld, sondern elf Akteure, die mehr oder weniger mit sich selbst beschäftig­t schienen. Die Gegentore - das 0:1 lenkte Alexander Sorge (27.) mit dem Knie ins eigene Tor - und das 0:2 von Kolja Pusch (49.) stärkten das FCE-Interimstr­ainer Carsten Müller schimpfte während der Partie wie ein Rohrspatz und sparte auch nachher nicht mit harscher Kritik. Alexander Sorge (r.) am Boden - er lenkte den Ball zum 0:1 ins eigene Tor.
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Martin Männel wurde behandelt, musste aber früh raus.
mthi Martin Männel wurde behandelt, musste aber früh raus.
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Nicht das erste Mal in dieser Saison: Die Auer Spieler mussten sich den enttäuscht­en Fans erklären.
 ?? ?? FCE-Keeper Martin Männel krallte sich diesen Ball, landete dann aber hart auf dem Rücken.
FCE-Keeper Martin Männel krallte sich diesen Ball, landete dann aber hart auf dem Rücken.

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