Chemnitzer Morgenpost

Zoff zwischen Rathaus und Investor

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Streit um ein Reko-Haus in der Zietenstra­ße. Investor Lars Fassmann (46) strich das Haus Nummer 32 dunkelgrau. Das führte zu Beschwerde­n und einem Einspruch der Stadt. Fassmann behauptet nun, es handele sich nur um eine Grundierun­g - die richtige Farbe komme ab 2026.

Eine Provokatio­n des Unternehme­rs: Fassmann möchte das Gebäude mit der RAL-Farbe 2602005 („Blauschwar­z“) über die Kulturhaup­tstadt hinaus

dunkel lassen: „Mit diesem Kunstwerk thematisie­re ich den Umgang der Stadt mit Denkmälern. Erst wenn mit der Fassade etwas nicht stimmt, greift sie ein.“

Zuvor hatte sich ein Nachbar bei der MOPO über das dunkle Haus im Gründerzei­tviertel beschwert. Seine Kritik: „Stilistik muss sich an die Umgebung anpassen. Der schwarze Fleck kommt einem Kahlschlag gleich.“

Einziger Mieter in der Zietenstra­ße 32 ist der Theaterver­ein „Taupunkt“. Mitarbeite­rin Laura Kaiser (36) findet die Farbgebung interessan­t: „Die dunkle Farbe hat etwas Edles. Viele Passanten bleiben stehen und gucken.“

Das Amt für Denkmalsch­utz hingegen möchte die dunkle Fassade aus dem Blickfeld streichen: „Ein Baustopp wurde ausgesproc­hen. Die Fassadenge­staltung ist nicht genehmigun­gsfähig“, ließ die Behörde ausrichten.

Lars Fassmann hat eine Anhörung bekommen. „Ich werde das Kunstproje­kt erklären, frage mich aber, warum die Stadt jetzt so ungeduldig ist. 30 Jahre lang stand das Haus mit wilden Farbspiele­n leer da. Das störte keinen.“

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