„Oft gibt es nicht nur einen Gewinner“
Wie motivieren und kommunizieren Lebensgewinner? Kommunikationstrainer Andreas Nemeth (63) hat ein Buch darüber geschrieben.
Herr Nemeth, warum fühlt man sich so oft so unverstanden und ohne Selbstwertgefühl, wenn man seine Ziele durchsetzen will?
Solange man sich nicht selbst wertschätzt, wird man sich in allen möglichen Situationen unverstanden und gering geschätzt fühlen. Eine sinnvolle Übung ist, sich immer wieder bewusst zu machen, woran man seinen Wert festmacht. Ist es tatsächlich die Zustimmung anderer Menschen? Sobald ein Mensch sich seiner Werte und Potenziale bewusst ist, benötigt er keine Zustimmung
mehr von außen, sondern akzeptiert durchaus auch andere Meinungen, ohne sich gering geschätzt zu fühlen.
Wie gehe ich mit Kritik an meinen Vorschlägen um?
Zuerst sollte ich mir bewusst machen, dass meine Ideen nicht die allein selig machenden sind. Sobald ich mir bewusst mache, dass andere Vorgehensweisen genauso erfolgreich sein können oder sogar noch schneller an das gewünschte Ziel führen können, nehme ich Kritik an meinen Vorschlägen nicht mehr persönlich. Jetzt bin ich offen für eventuell bessere Ideen und blocke diese meinerseits nicht ab. Sobald ich meine innere Blockadehaltung aufgelöst habe, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass auch mein Gesprächspartner
seine Blockadehaltung auflöst - eine wichtige Grundlage für eine gelungene Kommunikation auf Augenhöhe.
Wie vermittle ich meinem Gegenüber, dass meine Idee aber die bessere ist?
Versetzen Sie sich in die Lage aller Beteiligten und überlegen Sie, welche Argumente Sie an ihrer Stelle überzeugen würden. Man sollte sich dabei aber immer fragen: Haben alle Beteiligten nach der Umsetzung meiner Idee einen Vorteil oder zumindest keinen Nachteil? Ist das der Fall, wird mich mein Umfeld bei der Erreichung meiner Ziele sogar unterstützen. In meinem Buch „Lebensgewinner“vermittle ich, dass es oft nicht nur einen Gewinner gibt. Letztendlich wird jeder Erfolg von der Unterstützung anderer getragen.