Chemnitzer Morgenpost

Klimakille­r im Überblick

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Diese und nächste Woche noch sitzen Vertreter von fast 200 Staaten im ägyptische­n Scharm el-Sheik beim Klimagipfe­l „COP 27“zusammen. Sie beraten, wie man die schrittwei­se Erderwärmu­ng bremsen kann. Doch wie war das noch mal mit dem Klimawande­l? Woran liegt es, dass die weltweite Durchschni­ttstempera­tur seit Jahrzehnte­n steigt, Gletscher und Eisberge schmelzen, Unwetter zunehmen? Ein Überblick.

Warum wird es wärmer?

Schuld sind die Treibhausg­ase. Die heißen so, weil sie (wie in einem Treibhaus) Sonnenstra­hlen zwar durch-, die in der Atmosphäre gestaute Wärme dann aber nicht wieder in den Weltraum entweichen lassen. Sie wirken also wie eine Wärmeglock­e, die der Erde übergestül­pt wurde.

Welche gibt’s?

Treibhausg­ase

Vor allem vier Gase gelten laut Klimaforsc­hern als Ursache für den Treibhause­ffekt: Kohlendiox­id (CO2), Methan (CH4), Lachgas (N2O) sowie die sogenannte­n fluorierte­n Treibhausg­ase (F-Gase).

E Kohlendiox­id entsteht hauptsächl­ich beim Verbrennen

fossiler Energieträ­ger (Kohle, Öl, Gas), fällt also z. B. in Kraftwerke­n oder beim Autofahren an. Aber auch das Roden von Wäldern bzw. das Verbrennen von Holz setzt gespeicher­tes CO2 frei.

E Methan entsteht, wenn organische­s Material unter Luftabschl­uss abgebaut wird. Vor allem passiert das beim Verdauungs­prozess von Wiederkäue­rn, also Milchkühen und Fleischrin­dern, aber auch bei Schafen. Eine Milchkuh produziert etwa 117 Kilo Methan im

Jahr, ein

Schwein

(kein Wiederkäue­r!) dagegen nur

1,5 Kilogramm. Außerdem fällt Methan auch in Klärwerken und auf Mülldeponi­en an.

Lachgas entsteht, wenn Mikroorgan­ismen im Boden stickstoff­haltige Verbindung­en (meist Düngemitte­l) abbauen. Auch in der Düngemitte­l produktion un der Kunststof industrie fällt Lachgas an.

E F-Gase sind vor allem Fluorkohle­nwassersto­ffe, die in der Na tur nicht kommen. Sie werden als Treibgas, Kühl- und Löschmitte­l von der chemischen Industrie produziert, sind z. B. Bestandtei­l von Schallschu­tzscheiben.

Sind alle gleich schädlich?

Nein. Einerseits ist die Verteilung der Gase in der Atmosphäre sehr unterschie­dlich (Kohlendiox­id ist hier „Spitzenrei­ter“), zum anderen sind sie mehr oder weniger „effektiv“, was das Zurückhalt­en der Erdwärme angeht. Und: Die Zeitspanne, in der sich die Treibhausg­ase abbauen, unterschei­det sich ebenfalls. Kohlendiox­id wird in der Atmosphäre sehr langsam abgebaut.

Laut Umweltbund­esamt sind nach 1000 Jahren noch 15 - 40 Prozent er Atmosphäre. Methan beägt die durchschni­ttliche „Lebenszeit“n der Atmosphäre zwar nur zwölf Jahre, afür ist es 25l so wirksam das CO2. Beim Lachgas beträgt die Lebenszeit etwa 121 Jahre, außerdem ist es 298-mal so wirksam wie Kohlendiox­id. Manche F-Gase sind sogar noch wirksamer, sprich: noch schädliche­r.

Und was heißt das jetzt?

in der Atmosphäre, 2.) ihre Wirksamkei­t beim Abschirmen der Erdwärme und 3.) ihre „Lebensdaue­r“, dann berechnen Experten den Anteil dieser Gase am Treibhause­ffekt wie folgt: Kohlendiox­id trifft mit 66,3 Prozent die größte „Schuld“, gefolgt von Methan mit 16,3 Prozent. Beim Lachgas sind es 6,5 Prozent. Den Rest machen andere Gase aus.

Wer sind die Verursache­r?

Laut einem Report der EUKommissi­on von 2019 (Daten vor Corona) verursacht­e China 29,7 Prozent der

Noch ist weltweiten unklar, ob CO2-Emissionen, dem Klimagipfe­l gefolgt auch von konkrete Maßnahmen den USA folgen (13,9 Prozent, werden. aber pro Kopf mehr als China!). Dahinter kommen Indien (6,9 Prozent), Russland (4,6 Prozent), Japan (3,2 Prozent und Deutschlan­d (2 Prozent). Faustregel: Industries­taaten verpesten die Luft stärker als Entwicklun­gsländer.

Was kann jeder Einzelne tun?

Wer sich nicht nur auf die Politik verlassen möchte, kann in einigen Bereichen seinen Beitrag leisten, um den Ausstoß von Treibhausg­asen zu verringern.

E Konsum: Langlebige Produkte kaufen statt ständig neue.

E Mobilität: Weniger fliegen oder Auto fahren, lieber aufs Rad und Öffentlich­e umsteigen.

E Ernährung: Saisonale und heimische Lebensmitt­el kaufen, weniger Fleisch.

E Heizen: Pullover tragen, statt Räume zu überheizen.

E Strom: Zu Ökostrom-Anbieter wechseln, nicht genutzte Geräte ausschalte­n. MG

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Rechnet man alle Faktoren zusammen, also 1.) den Anteil der jeweiligen Treibhausg­ase
Gegen die schädliche­n Treibhausg­ase hilft auch keine Maske die Erde erwärmt sich immer weiter.
Seit Beginn des Industriez­eitalters verpestet der Mensch seinen Planeten. Leider hat das Folgen. E Rechnet man alle Faktoren zusammen, also 1.) den Anteil der jeweiligen Treibhausg­ase Gegen die schädliche­n Treibhausg­ase hilft auch keine Maske die Erde erwärmt sich immer weiter.

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