Pflanz-Offensive gegen Tausende geschädigte Bäume - ab heute wird gefällt Dürre-Kahlschlag
Wenn die Blätter fallen, wird es Zeit, zum Pflanzspaten zu greifen - und zur Säge. Diesen Herbst liefern sich beide Werkzeuge in Chemnitz ein wahres Duell: Zahlreiche Bäume werden gepflanzt - im Namen des Klimaschutzes, der Kulturhauptstadt und des Waldumbaus. Doch noch mehr fallen der Säge zum Opfer, weil Dürrejahre Stadtbäume und Wald nachhaltig geschädigt haben.
Apfelbäumchen in den Boden. Grundschüler des Chemnitzer Schulmodells pflanzten sie als Teil des Kulturhauptstadtprojektes „We Parapom“auf Flächen des BUND. Auch CDU-Generalsekretär Alexander Dierks (35) setzte der Spielvereinigung Blau-Weiß in der Clausstraße eine junge Roteiche vors Vereinsheim. „Die zunehmende Trockenheit setzt Wäldern erkennbar zu und unterstreicht die Notwendigkeit des Klimaschutzes. Mit der gestifteten Roteiche will ich einen
sichtbaren Beitrag leisten.“
Andernorts kreischen ab heute die Sägen: beispielsweise in der Faleska-Meinig-, FriedrichViertel- und Jagdschänkenstraße. 35 Eschen, Ahornbäume, Ebereschen und Linden sind so geschädigt, dass sie gefällt werden müssen. Wegen der Trockenheit der vergangenen Jahre rechnet die Stadt mit bis zu 2 000 Bäumen, die absterben könnten.
Auch in den Wäldern fallen reihenweise kranke Bäume: So sind für den Crimmitschauer Wald, Heilstättenwald, Sechsruthen, Glösaer und Ebersdorfer Wald, Pfarrhübel und weitere neun Gebiete von der
Stadt Holzeinschläge wegen Borkenkäferschäden angekündigt. Im Rabensteiner Wald müssen Besucher zwischen Pleißa und dem Totenstein mit gesperrten Flächen wegen Fällarbeiten rechnen. MS