Chemnitzer Morgenpost

Rechtsextr­emist Kohlmann schon wieder vor Gericht

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Neuer Ärger für Martin Kohlmann (45). Der Boss der rechtsextr­emen Partei „Freie Sachsen“muss morgen erneut am Amtsgerich­t Chemnitz erscheinen - nicht wie gewohnt als Anwalt, sondern als Angeklagte­r. Der Vorwurf: Gemeinsam mit seinem Angestellt­en Michael Brück (32, Die Rechte) soll er Stadtrat Robert Andres (33, Pro Chemnitz) mittels falscher Angaben gedeckt haben.

Robert Andres war wegen Hausfriede­nsbruchs angeklagt, weil er sich während der Stadtratss­itzung am 16. Dezember 2020 geweigert hatte, eine Maske zu tragen beziehungs­weise die Stadthalle zu verlassen. Am Ende musste die Polizei den Stadtrat aus dem Gebäude tragen.

Zur Verhandlun­g im Februar 2021 war Andres nicht erschienen. Michael Brück und Swetlana M. - beide sind im KanzleiGeb­äude von Kohlmann tätig - gaben daraufhin laut Anklage in einer eidesstatt­lichen Versicheru­ng an, dass der Termin verlegt worden sei. Beide sollen behauptet haben, dass die Auskunft von einer Gerichtsmi­tarbeiteri­n stamme. Tatsächlic­h wurde der Prozess nie verlegt. Anstifter soll Martin Kohlmann gewesen sein.

Der Anwalt hatte erst vor wenigen Tagen Ärger mit der Justiz. Vom Amtsgerich­t wurde er wegen Volksverhe­tzung zu 120 Tagessätze­n à 50 Euro verurteilt, weil er den Holocaust verzerrte. Zuvor erlitt er auch am Verwaltung­sgericht eine Schlappe. Kohlmann wollte einen Ex-NPD-Funktionär als Referendar in seiner Kanzlei ausbilden, darf das wegen mangelnder Verfassung­streue aber nicht tun.

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Vor ein paar Tagen war Martin Kohlmann (45, „Freie Sachsen“) schon einmal auf dem Weg zur Anklageban­k.
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Robert Andres (33, Pro Chemnitz, M.) am 16. Dezember 2020 im Gespräch mit Polizisten vor der Stadthalle Chemnitz.

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