Die Siegerin kommt aus Litauen
DRESDEN - Das Theaterfestival Fast Forward endete am Sonntag im Kleinen Haus mit der Kür der Siegerinnen und Sieger.
Das „europäische Festival für junge Regie“, so lautet die Selbstbeschreibung, fand zum zwölften Mal statt. Zum ersten Mal durchgeführt 2011 in Braunschweig vom dortigen Intendanten Joachim Klement, wanderte es mit, als Klement 2017 nach Dresden ans Staatsschauspiel wechselte. Neben der Theaterkritikerin Anke Dürr, der Festivalkuratorin Lara Staal und dem Regisseur Data Tavadze ist Klement viertes Mitglied der Jury.
Gewinnerin ist die 1993 geborene litauische Regisseurin Laura Kutkaite für ihre Inszenierung „The Silence of the Sirene/ Das Schweigen der Sirenen“. Das Stück siedelt Motive des antiken griechischen Mythos um die männermordenden Fabelwesen im heutigen Kulturbetrieb an, den inhaltlichen Hintergrund bildet die #MeTooBewegung. „Die Jury hat sich entschieden, eine Inszenierung zu prämieren, die durch ihren großen Mut und ihre Kraft überzeugt, aktuelle hierarchische Strukturen anhand eines klassischen Stoffes in Kombination mit persönlichen Geschichten zu thematisieren“, heißt es in der Begründung der Jury. „The Silence of the Sirene“sei „eine kunstvolle Arbeit, die Choreografie und Kabarett mit authentischen Berichten verwebt“.
Der Preis für die Siegerin besteht seinerseits in Theater, nämlich einer Regiearbeit am Staatsschauspiel. Wann und welches Stück Laura Kutkaite am Staatsschauspiel inszenieren wird, ist offen und bedarf der gegenseitigen Abstimmung.
Zwei weitere Preise wurden im Rahmen des Festivals vergeben. So zeichnete eine JugendJury, die erstmals zum Einsatz kam, die Belgierin Yasmina Yahiatène für ihre Inszenierung „La Fracture/Der Bruch“aus. Der Publikumspreis ging an den Spanier Marc Villanueva Mir und seine Produktion „El Candidato/Der Kandidat“.