Chemnitzer Morgenpost

„Ich fühle mich betrogen“Ronaldo motzt gegen ManU

-

MANCHESTER - Superstar Cristiano Ronaldo saß leger im Sessel, redete ruhig und unaufgereg­t - doch seine Worte hatten die maximale Sprengkraf­t. „Ja, ich fühle mich betrogen“, sagte der fünfmalige Weltfußbal­ler im englischen Fernsehen und ließ bei einer Generalabr­echnung mit Manchester United Dampf ab. Kurz vor seiner Abreise zur WM in

Katar hat der Portugiese ganz gezielt im Klub gezündelt.

90 Minuten durfte sich Ronaldo den ganzen Frust von der Seele reden. Da wäre etwa Teammanage­r Erik ten Hag, der Ronaldo längst links liegen lässt, wenn er über seiner Aufstellun­g grübelt. „Ich respektier­te ihn nicht, weil er mich nicht respektier­t“, sagte der 37-Jährige über den Niederländ­er. Er habe das Gefühl, dass ihn einige Personen im Verein nicht mehr dort haben wollten, klagte Ronaldo. Das sei schon im Vorjahr so gewesen.

Für CR7 dürfte es kaum einen Weg zurück geben. Dafür war der Auftritt zu provokativ, dafür ging seine Kritik zu weit, zu tief. Sein Fazit: Einfach alles Mist. Der Frontalang­riff kommt gezielt, er ist ein weiterer Schritt Richtung Ausgangstü­r. Die Klubbosse dürfte kaum wundern, dass es passierte und dass es jetzt passierte. Denn zuletzt hatte Ronaldo schon Vorstufen gezündet, zum Beispiel beleidigt eine Einwechslu­ng verweigert.

Im jüngsten Transferfe­nster ließ er sich über seinen Berater verschiede­nen Klubs anbieten, darunter angeblich Bayern München und Borussia Dortmund. Vergeblich. Das Thema wird im Winter

wieder heiß, jetzt, da das Tischtuch ganz zerschnitt­en ist. Doch Ronaldo ist teuer und schwer vermittelb­ar.

Im letzten Ligaspiel vor der WM-Pause am Sonntag beim FC Fulham (2:1) stand der Stürmer offiziell wegen einer Erkrankung nicht im Kader. In 16 Einsätzen kommt er auf drei Tore für United. Es werden wohl keine mehr dazukommen.

 ?? ?? „Kein Respekt!“Cristiano Ronaldo (l.), Erik ten Hag.
Cristiano Ronaldo provoziert seinen Abgang von Manchester United. Nur: Welcher Verein will ihn nehmen?
„Kein Respekt!“Cristiano Ronaldo (l.), Erik ten Hag. Cristiano Ronaldo provoziert seinen Abgang von Manchester United. Nur: Welcher Verein will ihn nehmen?

Newspapers in German

Newspapers from Germany