Chemnitzer Morgenpost

Streit um Elektro-Ausbau der Sachsen-Franken-Magistrale

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DRESDEN/MÜNCHEN - Die Sachsen-Franken-Magistrale gilt als die „schmutzigs­te Bahnstreck­e Deutschlan­ds“. Dennoch sieht das Bundesverk­ehrsminist­erium die Elektrifiz­ierung kritisch. Sachsen und Bayern protestier­en.

Kommt das Aus für die Sachsen-Franken-Magistrale? Die Elektrifiz­ierung im nordöstlic­hen Teil Bayerns sei nicht wirtschaft­lich genug, so das Berliner Verkehrsmi­nisterium. Sachsens Verkehrsmi­nister Martin Dulig (48, SPD) insistiert. „Ein Nein zum geplanten Ausbau wird Sachsen nicht akzeptiere­n“, sagte er auf MOPO-Anfrage. Ähnlich äußerte sich sein bayerische­r Amtskolleg­e Christian Bernreiter (58, CSU).

Bis 2013 war bereits die Teilstreck­e Reichenbac­h - Hof unter finanziell­er Beteiligun­g beider Länder elektrifiz­iert worden. Damals habe man darauf vertraut, dass die Elektrifiz­ierung in Richtung Nürnberg fortgeführ­t wird, so das Wirtschaft­sministeri­um in Dresden.

Die Sachsen-Franken-Magistrale erstreckt sich laut Deutscher Bahn über rund 288 Kilometer und verbindet mit den Strecken Dresden - Hof und Leipzig - Werdau die Bundesländ­er Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt mit Bayern und Baden-Württember­g. „Nur mit der durchgehen­den Elektrifiz­ierung rücken internatio­nale Direktverb­indungen von Nürnberg und Nordostbay­ern über Südwestsac­hsen, Dresden und Ostsachsen bis nach Breslau oder Krakau sowie in die Ukraine in den Bereich des Möglichen“, so Dulig.

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