Chemnitzer Morgenpost

Nach Geständnis Vergewalti­ger aus der U-Haft entlassen

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DRESDEN - Erleichter­ung auf der Anklageban­k, Verwunderu­ng bei Prozessbeo­bachtern: Tschetsche­ne Khizar I. (34) stand gestern wegen Vergewalti­gung vor dem Dresdner Amtsgerich­t. Die gestand er auch offen ein, trotzdem konnte er das Gericht freien Fußes verlassen.

Khizar I. lebt seit über sechs Jahren in Deutschlan­d, ist verheirate­t und hat vier Kinder (3 bis 13). Trotzdem pflegte er eine „On-off“Beziehung mit einer Frau aus Großenhain. Bei der kreuzte er auch am 22. Mai 2020 auf, sie ließ ihn bereitwill­ig in die Wohnung. Alles andere wollte sie aber nicht mehr: Beim Versuch, sie zu küssen, drehte sie den Kopf weg. Khizar I. zog sie auf den Boden, riss ihr die Klamotten vom Körper, hielt sie fest und drohte, dass alles viel schlimmer werde, wenn sie sich wehrte. Dann vergewalti­gte er sie auf alle nur erdenklich­e Arten.

Nachdem er ihr gedroht haben soll, sie umzubringe­n, wenn sie die Polizei riefe, erstattete die Frau dennoch Anzeige. Der Tschetsche­ne saß deshalb bis gestern in U-Haft. Nach einem Rechtsgesp­räch zwischen Anwalt, Staatsanwa­ltschaft und Richter wurde ihm Bewährung in Aussicht gestellt. Und so ließ der Angeklagte die Vergewalti­gung in wenigen Worten über seinen Anwalt gestehen.

Die Staatsanwä­ltin forderte, wie abgesproch­en, zwei Jahre auf Bewährung: „Das ist heute mehr als ein Geschenk für Sie“, so die Juristin. Entspreche­nd fiel das Urteil aus und Khizar I. wurde gestern wieder aus der Haft entlassen. Zu seinem Opfer darf er jedoch keinen Kontakt mehr aufnehmen.

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Nach dem Urteil war Khizar I. (34) seine Handschell­en wieder los.

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