Stadtjäger warnt vor Waschbären
Werden Wildtiere zur Plage, ruft das Stadtjäger wie Falk Röhner (50) auf den Plan. Der Kaufmann ist seit fünf Jahren nebenberuflich als Jäger bei der Jagdgenossenschaft Leipzig angestellt. Er stellt klar: „Wenn Tiere nur durch die Gegend streifen, machen wir nichts. Nur wenn es einen messbaren Schaden gibt, greifen wir ein.“
Besonders häufig jagt er dabei Waschbären, Füchse und Marder, seltener Wildschweine, Rehe und auch mal Dachse in den Leipziger Randbezirken. „Der Waschbär hat massiv zugenommen, dafür der Fuchs, Igel und Singvögel abgenommen. Wo der Waschbär ist, ist fast kein Fuchs mehr“, sagt Falk Röhner. Auch, weil Waschbären durchaus junge Füchse erbeuten können. „Wir haben mal eine Gruppe im Wald mit Infrarotkameras beobachtet. Die sind wie eine Gangsterbande durchgezogen und haben alles getötet und gefressen, was lebendig war“, erinnert er sich.
In Leipzig leben die intelligenten Raubtiere bevorzugt in Kleingartenanlagen. „Ein Waschbär im Garten frisst alles, was nicht aus Holz ist“, meint Röhner. Ein Fall ist ihm besonders in Erinnerung geblieben: „Wir haben einmal erlebt, dass ein Waschbär durch die Katzenklappe in die Wohnung eingedrungen ist und die Wohnung total zerlegt hat. Da ist eine Hausdurchsuchung der Polizei ein Witz dagegen.“Auch warnt er Hundehalter: „Ein Hund hat keine Chance gegen einen Waschbären. Im besten Fall überlebt der Hund das. Wenn der Hund dem Waschbären aber ins Wasser folgt, ist das immer der Tod des Hundes.“