Chemnitzer Morgenpost

Bürgermeis­terin plant Kinder- und Jugend

„Der reine Wahnsinn“: Alle Familienze­ntren sollen schließen,

- Mandy Schneider

Bei der Kinde - u ugen - arbeit in Chemnitz drohen harte Einschnitt­e. Sozialbürg­ermeisteri­n Dagmar Ruscheinsk­y (63, parteilos) will rund zwei Millionen Euro einsparen. Die Betroffene­n wurden bereits per Mail zur Abwicklung aufgeforde­rt.

Die Streichlis­te ist knallhart: Alle acht Familienze­ntren der Stadt sollen zum Jahresende schließen. Sozialarbe­iter in den Kitas sollen eingespart werden, eben so Integratio­nshelfer in Schulen sowie Streetwork­er, die sich um Jugendlich­e kümmern. Dem städtische­n Pilotproje­kt zur Ausbildung von Erziehern droht das Aus, ebenso Jugendklub­s und dem traditions­reichen Kraftwerk.

Mitglieder des Jugendhilf­eausschuss­es, die den Sparplänen am 6. Dezember zustimmen sollen, zeigen sich entsetzt. „Es ist eine Katastroph­e, der reine Wahnsinn“, sagt Stadtrat Maik Otto (45, SPD). „Ich werde das nicht mittragen. Das kann ich nicht mit meinem Gewissen vereinbare­n.“

Ihre Zustimmung will auch Solveig Kempe (41, CD verweigern: „Ich bin sprachlos.

Dass o - che Dinge nicht offen beim Jugendhilf­eausschuss besprochen werden, sondern bei konspirati­ven Treffen ohne die Träger der Jugendilfe, ist ein Unding.“co Köhler (46, AfD): „Wir dürfen nicht bei unseren Kindern und Jugendlich­en sparen.“

Der Stadtelter­nrat kündigt Protest an. Vorsitzend­e Franziska Jahn (38): „Ich weiß nicht, ob Frau Ruscheinsk­y bewusst ist, welche dramatisch­en Folgen diese Kürzungen in der Prävention nach sich ziehen, was hier alles wegbricht. Wir werden um einen Termin beim Oberbürger­meister bitten.“

Kati Riemer (53) vom Familienze­ntrum in Grüna gehört zu denen, die vom Jugendamt schon die Aufforderu­ng zur sofortigen Abwicklung erhielten: „Zu uns kommen jede Woche rund

Familien aus dem anzen Stadtgebie­t. Nach 17 Jahren soll hier in sechs Wochen einfach Schluss sein und wir arbeitss. Ich kann das einh noch gar nicht glauben.“

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Stadtelter­nrätin Franziska Jahn (38) will beim Oberbürger­meister pro- testieren.
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SPD-Stadtrat Maik Otto (45) lehnt die Kürzungen ab.
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Noch freuen sich Kinder über die Vorführung von Carsten Friedrich (42) an der Garteneise­nbahn. Mäusenest-Chefin Kati Riemer (53, r.) weiß, dass sie bald schließen soll.
Die Sparpläne von Sozialbürg­ermeisteri­n Dagmar Ruscheinsk­y (63, parteilos) schlagen hohe Wellen. Noch freuen sich Kinder über die Vorführung von Carsten Friedrich (42) an der Garteneise­nbahn. Mäusenest-Chefin Kati Riemer (53, r.) weiß, dass sie bald schließen soll.

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