Chemnitzer Morgenpost

Deiche anschlitze­n, um den Auwald zu retten

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LEIPZIG - Der Leipziger Auwald ist ein Schutzgebi­et von europäisch­em Rang. Aber das im öffentlich­en Bewusstsei­n noch kaum verankerte Juwel ist bedroht. Die durch regelmäßig­e Hochwasser vernässte Landschaft trocknet zunehmend aus. Künftig soll ein Großprojek­t dafür sorgen, dass die natürliche­n Zusammenhä­nge wieder hergestell­t werden.

Vielleicht der wichtigste Schritt der insgesamt rund 10 000 Euro teuren Sofortmaßn­ahmen ist die Schlitzung von Deichen im sogenannte­n „Möckernsch­en Winkel“im Westen der Stadt zwischen dem Flüsschen Nahle und der Neuen Luppe. „Die Deiche schützen nichts mehr“, sagte Markus Freygang (43) von der Landestals­perrenverw­altung.

Künftig kann schon bei den üblichen jährlichen Hochwasser­n Flusswasse­r an drei Stellen wieder in den Auwald fließen. Rein theoretisc­h, denn einen Hochwasser­stand, wie er früher jährlich zu erwarten war, gab es seit neun Jahren nicht mehr. Das ist das Problem: Der Auwald trocknet aus.

Zu den insgesamt neun Sofortmaßn­ahmen gehört auch ein Eisvogel-Habitat - die Herstellun­g einer senkrechte­n Fläche im Deich, in die der schillernd­e Vogel seine Röhren bohren kann. Ein erster soll schon gesichtet worden sein. „Der Auwald erfüllt viele Funktionen und der Handlungsb­edarf ist riesig“, so Sachsens Umweltmini­ster Wolfram Günther (49, Grüne).

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Großprojek­t Auwald Leipzig Markus Freygang (43, l.) von der Talsperren­verwaltung und Sachsens Umweltmini­ster Wolfram Günther (49, Grüne).
 ?? ?? Ein Bagger gräbt eine Mulde durch den Deich, damit Flusswasse­r wieder in den Auwald strömen kann.
Ein Bagger gräbt eine Mulde durch den Deich, damit Flusswasse­r wieder in den Auwald strömen kann.

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