Chemnitzer Morgenpost

Ampel und Union einigen Weg frei für das neue Bürger

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BERLIN - Grünes Licht für den Hartz-IV-Nachfolger: Noch bevor heute der Vermittlun­gsausschus­s von Bundestag und Bundesrat zusammenko­mmt, haben sich Ampel und Union auf einen Kompromiss beim geplanten Bürgergeld geeinigt.

Das Gesetz werde „weiter den Namen Bürgergeld-Gesetz tragen, aber es wird nicht mehr dem Inhalt nach das Bürgergeld

sein, das die Koalition ursprüngli­ch geplant hat“, verkündete ein zufriedene­r Friedrich Merz (66, CDU) gestern. Und in der Tat unterschei­det sich der Kompromiss in wesentlich­en Punkten vom Original.

So sollten Betroffene in den ersten sechs Bezugsmona­ten ursprüngli­ch keine Kürzungen des Leistungsb­ezugs mehr befürchten müssen. Das ändert sich zur Freude der Union nun, die hier mit Vehemenz und Verweis auf das Prinzip Fordern statt Fördern auf eine Änderung gepocht hatte. „Diese Vertrauens­zeit wird komplett gestrichen“, frohlockte Merz.

S k i b i werbungen auf neue Jobs, sollen nun von Beginn an möglich sein. Und das gestaffelt. Zunächst 10, dann 20 und schließlic­h 30 Prozent.

Auch beim Thema Schonvermö­gen und Karenzzeit geht’s nun in die Richtung der Unions-Forderunge­n. Ursprüngli­ch sah der Entwurf von Arbeitsund Sozialmini­ster Hubertus Heil (50, SPD) vor, dass zwei Jahre lang das eigene Vermögen nicht angetastet und angemessen­e Kosten für Miete und Heizung übernommen werden. Das halbiert sich jetzt auf zwölf Monate. Darüber hinaus mindert sich das Schonvermö­gen

von 60000 Euro plus 30000 weitere für jede Person in der Bedarfsgem­einschaft auf 40000 Euro plus 15000 weitere. Unter bestimmten Voraussetz­ungen können aber auch größere Wohnfläche­n im Rahmen einer Härtefallr­egelung anerkannt werden.

Tagen wird der Vermittlun­gsausschus­s trotz der grundsätzl­ichen Einigung heute dennoch. In einer kurzen und knackigen Sitzung will man dann das gestern Beschlosse­ne besiegeln und den Kompromiss noch am Freitag durch den Bundesrat schieben. Der Bundestag soll ohne Aussprache grünes Li h b Mi i

 ?? Foto: dpa/Christin Klose ?? Arbeits- und Sozialmini­ster Hubertus Heil (50, SPD) gilt als eines der Gesichter des geplanten Bürgergeld­es.
Bei einem waren sich alle einig: Bezieher sollen mehr Geld im Portemonna­ie haben - konkret 502 statt wie bisher 449 Euro bekommen.
Foto: dpa/Christin Klose Arbeits- und Sozialmini­ster Hubertus Heil (50, SPD) gilt als eines der Gesichter des geplanten Bürgergeld­es. Bei einem waren sich alle einig: Bezieher sollen mehr Geld im Portemonna­ie haben - konkret 502 statt wie bisher 449 Euro bekommen.

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