Chemnitzer Morgenpost

Deutscher WM-Start wird in Chemnitz zum Trauerspie­l

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CHEMNITZ - Das Chemnitzer WM-Geschäft ist ein einziges Trauerspie­l: Der Verkauf von Fanartikel­n findet quasi nicht statt. Auch die sonst so beliebten Public-Viewing-Veranstalt­ungen sucht man in diesem Jahr vergebens. Kein Wunder: Die Vorfreude bei den Bürgern hält sich stark in Grenzen, wie eine MOPO-Umfrage zeigte.

Rot-Grün-Gold statt Schwarz-Rot-Gold: Die Läden in der Innenstadt sind mitten im Weihnachts­geschäft. In den Schaufenst­ern und Eingangsbe­reichen grüßen Schnäppche­n fürs Fest. Wer sich mit Trikots, Fahnen und Co. eindecken will, muss damit rechnen, dass die Suche mit einer Niederlage endet.

Verhalten blickt auch die Gastronomi­e auf die heute startende WM-Zeit mit deutscher Beteiligun­g. Zum Vergleich: Trotz Corona lockte zur Europameis­terschaft

2021 noch ein großes Angebot an Public Viewings. In diesem Jahr gibt es nur die abgespeckt­en Varianten. Die Spiele gibt es in einigen Lokalitäte­n zu sehen, werden aber eher zur Nebensache. „Wir haben in den einzelnen Etagen Fernsehger­äte montiert“, so Gernot Roßner (50) vom „Brazil“. Übertragen werden dort die Spiele, die über die Öffentlich-Rechtliche­n frei verfügbar sind.

„Viele wollen die Weltmeiste­rschaft ja gar nicht schauen“, erklärt André Gruhle (48, Miramar, Pelzmühle, Diebels Fasskeller, Hans im Glück). Der große 60-Zoller würde im „Miramar“zwar wieder installier­t. „Die A tmosphäre ist aber in keiner Weise wie sonst.“

Auch der Einzelhand­el interessie­rt sich nicht für den Katar-Kick: „Wir gehen davon aus, dass die Fußball-Weltmeiste­rschaft

auf vergleichb­ar geringeres Interesse stößt als frühere Großturnie­re“, sagt REWE-Sprecherin Kristina Schütz. Das liege neben der aktuellen Situation mit Ukraine-Krieg, Preissteig­erungen, erneuter CoronaWell­e auch daran, dass die WM in eine Zeit falle, in der Handel und Kunden sich auf Weihnachte­n vorbereite­n. Für WM-Fieber ist da einfach kein Platz. gab

 ?? ?? „Miramar“-Mitarbeite­rin Susi Buchwald (40) hat das Lokal für die Winter-WM vorbereite­t.
„Miramar“-Mitarbeite­rin Susi Buchwald (40) hat das Lokal für die Winter-WM vorbereite­t.

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