Chemnitzer Morgenpost

„Diesen Scherbenha wir nun gemeinsam Ufen müssen aufkehren“

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Widerstand der Stadträte gegen die städtische­n Sparpläne im Sozialbere­ich: In der gestrigen Sitzung des Gremiums drückten die Kommunalpo­litiker fraktionsü­bergreifen­d Unmut und Unverständ­nis gegenüber der Schließung von Einrichtun­gen für Kinder und Jugendlich­e sowie Familien aus.

Rückblick: Vergangene Woche sorgte eine E-Mail aus dem Dezernat von Sozialbürg­ermeisteri­n Dagmar Ruscheinsk­y (63, parteilos) für Entsetzen. Der Inhalt: Wegen der schwierige­n Finanzlage sollen alle acht Familienze­ntren schließen. Eine Vielzahl an Projekten, darunter die Kinder- und Jugendhilf­e im „Kraftwerk“und der Jugendtref­f in Einsiedel, sollen keine Förderung mehr erhalten und stehen damit wohl vor dem Aus.

Oberbürger­meister Sven Schulze (50, SPD) räumte eingangs ein, dass die Art der Kommunikat­ion „in diesem Fall mehr als verbesseru­ngswürdig“ist. Nichtsdest­otrotz berate die Stadtspitz­e seit Frühjahr über einen genehmigun­gsfähigen Doppelhaus­halt 2023/2024. „Es ist unsere gemeinsame Aufgabe, nach tragfähige­n Lösungen zu suchen.“

In den anschließe­nden Fraktionse­rklärungen flogen die Fetzen. CDU-Chef Tino Fritzsche (60) kündigte an: „So bekommt die Verwaltung­sspitze keinen Doppelhaus­halt mit unserer Fraktion hin.“SPDVorsitz­ende Jacqueline Drechsler (46) verglich die Art und Weise, wie

Betroffene informiert wurden (per E-Mail), mit dem „Elefant im Porzellanl­aden“. „Diesen Scherbenha­ufen müssen wir nun gemeinsam aufkehren.“FDP-Stadtrat Dieter Füsslein (81): „Wir waren uns in diesem Stadtrat doch bisher immer einig, dass wir bei den Jüngsten zuletzt sparen!“

Linken-Stadträtin Sandra Zabel (50) forderte die Stadt auf, die Kürzungen zurückzune­hmen. AfD-Stadtrat Nico Köhler (46) plädierte dafür, lieber bei Subvention­en der Hochkultur zu kürzen. Sozialbürg­ermeisteri­n Dagmar Ruscheinsk­y äußerte sich während der Stadtratss­itzung nicht zum Thema. gab

 ?? ?? Bürgermeis­terin Dagmar Ruscheinsk­y (63, parteilos) wurde für geplante Kürzungen im Sozialbere­ich schwer kritisiert.
Bürgermeis­terin Dagmar Ruscheinsk­y (63, parteilos) wurde für geplante Kürzungen im Sozialbere­ich schwer kritisiert.
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SPD-Stadträtin Jacqueline Drechsler (46) verglich den Kommunikat­ionsstil von Sozialbürg­ermeisteri­n Dagmar Ruscheinsk­y mit einem „Elefant im Porzellanl­aden“.
Fraktionsü­bergreifen­d bildete sich im Stadtrat Unverständ­nis und Widerstand. SPD-Stadträtin Jacqueline Drechsler (46) verglich den Kommunikat­ionsstil von Sozialbürg­ermeisteri­n Dagmar Ruscheinsk­y mit einem „Elefant im Porzellanl­aden“.

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