Justiz feuert volle Breitseite gegen Klima-Kleber von Dres
DRESDEN/LEIPGZIG - Oh Madonna! Gestern stürmten 60 Beamte die Wohnungen von Klimaaktivisten, die sich im August in der Gemäldegalerie Alte Meister in Dresden an den Rahmen der Sixtinischen Madonna angeklebt hatten.
Punkt 6 Uhr standen die Beamten des LKA und der Bereitschaftspolizei vor den Wohnungen von Maike G. (22) und Jakob B. (29) in Leipzig. Die beiden Mitglieder der „Letzten Generation“hatten sich damals mit ihren Handflächen an den vergoldeten Rahmen von Raffaels berühmtem Werk von 1512/13 mit Sekundenkleber geklebt. Angetroffen haben die Polizisten bei der Razzia weder Maike noch Jakob. Letzterer sitzt wegen einer Klebe-Aktion gerade 30 Tage in München in Präventivhaft. Durchsucht wurde trotzdem.
Auch in einer weiteren Wohnung in Berlin und in der Wohnung von Henning J. (22) in Greifswald, der den Klebern ein Transparent gereicht hatte und Aufnahmen
der Aktion in Sozialen Medien streute, wurde niemand angetroffen. Sichergestellt wurden in allen Wohnungen Laptops, Sticks, Handys - aber kein Sekundenkleber.
Die Ermittler hoffen, auf „Tatpläne“zu stoßen und „Hintermänner“zu identifizieren, so Oberstaatsanwalt Jürgen Schmidt (47). „Die entscheidende Frage ist jedoch nicht, was Klima-Widerständige zu Hause haben, sondern wie wir überleben jenseits der planetaren Grenzen“, so „Letzte Generation“-Sprecherin Lilly Schubert. Sie glaubt, dass Henning J. gar nicht an der Aktion beteiligt war. „Die Ermittlungen führten uns zu dieser Person“, so LKA-Sprecher Tom Bernhardt.
Das Gemälde überstand die Kleber-Attacke unbeschadet, am Rahmen entstand ein Schaden von 3 000 bis 5 000 Euro. Weitere 7 000 Euro kommen durch den Besucherausfall hinzu. Die SKD stellten Strafanzeige wegen Hausfriedensbruch und Sachbeschädigung. „Die Voraussetzungen für die Erhebung der zivilrechtlichen Klage sind noch nicht gegeben“, so SKD-Sprecherin Anja Priewe.